Calvario-Runde

Heute stand eine kleine Runde im Süden der Insel an, hier waren wir in diesem Urlaub noch nicht gewesen. Aus dem Rother hatten wir die Calvario-Runde ausgesucht. Wir ließen das Auto auf dem Parkplatz vor dem Rathaus in Alajeró stehen und liefen hinunter zum Calvario. Er ist ein durchaus markanter Berg mit einer Kirche auf dem Gipfel. Zuerst war der Berg allerdings zu umrunden. Die karge Vegetation war nicht mit der aus den vergangenen Tagen zu vergleichen, hatte allerdings auch ihre Reize – wir waren eben im Süden. Der Weg führte zuerst an der Westseite des Berges hinab auf eine Ebene. Dann durchquerten wir auf teils gepflastertem Weg eine Schlucht. In dem Barranco waren noch einige aufgegebene Terrassenfelder zu sehen, wir liefen durch ein fast ausgetrocknetes Bachbett und stiegen auf der Gegenseite wieder hinauf.

Vorbei an einem verfallenen Haus und einem Dreschplatz sahen wir bald am Fuße des Calvario eine richtige Höhlensiedlung.

Die Siedlungshäuser scheinen mindestens Hundert Jahre alt zu sein, die Höhlenhäuser noch viel älter. Es ist schwer einzuschätzen. Interessant war es auf jeden Fall. Der teilweise mauergesäumte Weg zog nun aus dem Tal wieder hinauf auf die Hochebene, wir wollten der Kapelle auf dem Berg noch einen Besuch abstatten. Der Ausblick insbesondere nach Süden war großartig, nur ins Inselinnere verdeckten die üblichen Passatwolken den Blick. Unweit von Alajero befindet sich der wenig frequentierte Inselflughafen. Die Zufahrtsstraße dorthin wird gerade aufwendig ausgebaut und zu den verfallenen Bausünden am Ortsrand scheinen neue hinzuzukommen. Beim Rückweg zum Auto kamen wir an einem Hotel vorbei, dem offensichtlich Corona zum Verhängnis geworden ist. Der Tourismus scheint aber hier wieder zuzunehmen, es gab überall Bauaktivitäten.

Wir sind dann zurück in Valle gefahren, wollten einkaufen und uns etwas in Vueltas umsehen. Es waren viel mehr Leute unterwegs, als beim letzten Besuch vor 10 Jahren, war trotzdem wieder schön dort.

Die Sonne hatte noch einige Zeit bis zum Sonnenuntergang, schnell fuhren wir nochmal hinauf zum Mirador Ermita El Santo. Die Aussicht war wunderschön, tief unter uns lagen die zerklüfteten Berge von Tagaluche und die abendliche Sonne tauchte alles in ein warmes Licht. Am Horizont war La Palma zu sehen – schön hier. Wie auch am aussichtsreichen Mirador de Abrante bei Agulo und dem Mirador César Manrique im oberen Valle so war auch hier das Restaurant geschlossen – wir können uns gar nicht vorstellen, dass sich das nirgends rechnet. Doch hatten wir heute ohnehin vor, hier in Arure im Asador Las Colmenas typisch kanarisch zu essen. Wir waren dort schon oft vorbeigefahren, es saßen oft Einheimische draußen – wir sollten nicht enttäuscht werden.

Morgen wollen wir aus dem oberen Valle heraus wandern. Von El Guro hinauf nach Cercado und über die Alm La Matanza wieder zurück.