Am Pláka-Hügel

Gestern waren wir nur Fahrwege gelaufen, aussichtsreich, aber eintönig. Heute sollte es eine anspruchsvollere Tour werden, wir hatten sie auf der Samos-Hiking-Seite gefunden. Wir fuhren an die Nordküste, über Karlóvasi nach Potamí , dort weiter auf einem Fahrweg in östlicher Richtung. In der Nähe des hervorragend ausgeschilderten Weganfangs konnten wir parken. Auf einer Tafel befand sich eine Kurzbeschreibung der Route, selbst eine Karte war vorhanden. Zu Beginn folgten wir einem breiten Zugangsweg zur eigentlichen Rundwanderung. Bald war er mauergesäumt und wurde enger und steiniger, wir kamen durch einen dichten Wald. Dann eröffnete sich etwas unerwartet ein wunderschöner Ausblick auf den Potamí-Strand. Kurz danach kamen wir an den Beginn der eigentlichen Rundwanderung.

Diese Runde – entgegen dem Uhrzeigersinn – begann mit einem Steilaufstieg. Mittels Stahlseilen gelangten wir schnell nach oben. Es war hier zu keiner Zeit ausgesetzt oder gefährlich, eine schöne Klettereinlage – ich denke für jeden Wanderer gut zu machen. Schließlich erreichten einen breiteren aussichtsreichen Weg, wir folgten ihm nach links bogen dann aber auf einen steilen, felsigen Pfad nach rechts ab. Dieser Weg zog an der Ostflanke des Berges über Felsen hinauf auf das Plateau des Pláka-Hügels.

Oben bot sich ein schöner Blick hinunter nach Lékka. Die Hochebene selbst war überzogen von Mauerresten, auch eine Hütte, sicher als Stall genutzt, sahen wir. In der Karte war noch ein Pfad eingezeichnet, der wohl auf den höchsten Punkt führte. Dieser Pfad war jedoch nicht zu finden, und in den vielen Steinhäufen wollten wir auch nicht umherlaufen, wer weiß, wer hier noch so alles wohnt. Im Übrigen gaben zahlreiche Lichtungen ohnehin den Blick nach allen Richtungen frei. Wir liefen also weiter und bald führte der Weg wieder abwärts.

Nach einer auf den ersten Blick unbewohnten Siedlung ging es auf schmalem Pfad erst abwärts, dann nahezu höhehaltend durch einen wunderschönen Pinienhang. Hin und wieder war mal ein Baum umgefallen und versperrte den Weg. Es dauerte aber nicht lange und wir erreichten einen Querweg. Schon von weitem hörten wir Ziegenglocken und tatsächlich hatte, hüteten drei, vier Hirten eine größere Herde. Der Grund ihrer Rast an dieser Stelle war offensichtlich – ein Wasserkanal. Wir folgten diesem nun talwärts. Gegenüber lag der Weiler Agios Panteleimon mit der gleichnamigen Kirche, leider durch Erdbeben sehr stark beschädigt. Den Ort selbst tangierten wir nur, wir entschlossenuns den markierten Weg 3 weiter zu folgen. Der weitere Weg führte recht schattig am Hang entlang, es war eben schon spät. Schließlich erreichten wir in einem Olivenhain den Zugangsweg und liefen auf ihm wie gekommen zurück.

Es war eine wunderschöne, nicht überlaufene Runde durch üppigen Pinienwald – Genußwandern, wie es uns gefällt. Dabei kam zu Beginn auch der sportliche Aspekt nicht zu kurz. Die Tour machte Lust auf mehr. Morgen fahren wir mal in den Osten von Samos, hier gibt es einen Profitis Ilias.

Am Abend waren wir noch am Meer essen im Bella Vista in Pefkos, am östlichen Ende der Bucht von Marathokampos.