Eine kleine Runde sollte es heute noch sein, schon mal weil das Wetter die letzten Tage nicht so perfekt war, wir einen Tag gar nicht wandern konnten. Beim Frühstück in der Pension hatten wir von anderen Gästen erfahren, dass der Weg von Rainwiesen zur Wilden Klamm zwar gesperrt, aber dennoch passierbar ist. Bei dem ruhigen Wetter wollten wir dies heute angehen – bei Wind ist das definitiv zu riskant. Die Baumschäden sind dramatisch, der Borkenkäfer hat ganze Arbeit geleistet. Dennoch keimt mit den überall sprießenden Buchen schon wieder Hoffnung auf. Auf jeden Fall hat die Erosion so keine Chance. In Tschechien werden im Bereich der Böhmischen Schweiz zumindest die Wanderwege begehbar gehalten, allerdings haben die Waldarbeiter bei der Menge der Schäden kaum eine Chance. Wir starteten kurz vor 09:00Uhr in Rainwiesen auf dem Zugangsweg zur Wilden Klamm. Am Abzweig zur Klamm verließen wir den gesperrten Weg nach links. Vorbei am Jagdschlösschen und dem aussichtslosen Aussichtspunkt Ptači Kámen, erreichten wir schließlich Hohenleipa.
In Hohenleipa( Vysoká Lípa) angekommen, folgten wir nun der neuen Markierung hinunter in den unteren Teil des Ortes, vorbei an zahlreichen Umgebindehäusern – wie immer – eines schöner als das andere.
Von hier führte der Weg führt nun zum Zugang der Felsenburg Šaunštejn.
Am Šaunštejn angekommen mussten wir feststellen, das der Aufstieg gerade heute nicht möglich war. Es waren Bauarbeiten im Gange, die gesamte Stahlkonstruktion wurde erneuert – das sogar heute am Sonntag! Ein Dank an die Arbeiter dort. Weiter führte der Weg nun durch eine fantastische Felslandschaft hinauf zum Kleinen Prebisch-Tor.
Derartige Sandsteinbrücken gibt es hier wohl mehrere, diese ist aber nach dem großen “Original” das bekannteste Exemplar. Dieses Tor war begehbar, eine schöne Aussicht belohnte den Aufstieg über wenige Stufen.
Der weitere Weg zurück nach Rainwiese führt anfangs auf einem breiten Fahrweg, bald aber auf schönem Waldweg hinauf zu einem Kamm und um einen kleine Hügel herum. Am ging es dann sehr steil hinab zum Ausgangspunkt.
Nach 4 Stunden waren wir zurück in Rainwiese und aßen wir noch zu Mittag. Die Biergärten die am Himmelfahrtstag noch zahlreich geöffnet hatten, waren heute natürlich geschlossen, was aber auch den kühleren Temperaturen geschuldet war. Nach dem guten Mahl blieb uns der Weg hoch zum bewachten und sehr großen Parkplatz neben dem Hotel, wo unser Auto wartete. Für die anschließende Autofahrt nach Hause – wiedermal unter Vermeidung der Autobahnen mit den dortigen Staus – war das dann aber ein Vorteil.