Waldwege zur Bocca di Bonassa

Es war recht stürmig, so passte heute die Tour im Windschatten der großen Berge. Wir fuhren in den Wald von Bonifatu – wieder über I’Ile Rousse. Start war an der Auberge de la Foret. Durch dichten Steineichenwald folgten wir der orangen Ausschilderung am Nocaghia-Bach und querten diesen nach einigen Minuten. Bald kamen wir zu unserem ersten Ziel, dem verfallenen Chalet Prince Pierre, dem einstigen Jagdschloss eines Neffen von Napoleon. Der Weg stieg nun an, die Steineichen verschwanden und beidseits des Weges standen stattliche Lariciokiefern. Nach einer bewachsenen Blockhalde mit schöner Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge wurde der Weg steiler und erklomm über einige Serpentinen die Bocca di l’Erbaghiolu (1210 m). Der Blick am Aussichtspunkt reichte das Figarella-Tal hinunter bis nach Calvi.

Vom Erbaghiolu-Sattel führte der Weg nahezu höhehaltend auf der Südseite des Frassignatal hinüber zum Bocca di Bonassa. Es war heute verhältnismäßig frisch, jetzt merkten wir zunehmend, dass es auch sehr stürmisch war. Die Kiefern bogen sich im Wind und auch wir versuchten in den Windschatten zu kommen. Die Steinhütte bot ein wenig Schutz, aber nachdem wir einige Bilder gemacht hatten, zogen wir es vor, uns auf den Rückweg zu machen.

Dem Tra Mare e Monti folgten nordwärts wir hinab ins Frassignatal. Vorbei an einer Quelle geht es wiederum in Serpentinen abwärts. Die Kiefern wichen bald wieder den Steineichen. Bei dem unteren Teil des Weges scheint es sich um einen alten Verbindungsweg zu handeln. Gut ausgebaut, heute macht man das nicht mehr so. Auch auf einige alte Mauern trafen wir, der Größe nach war es mal ein Gebäude, dem Alter nach vielleicht aus der Zeit des Jagdschlosses vom Beginn der Wanderung. Am Ende zog sich die Wanderung etwas, schön war sie dennoch. Wieder zurück an der Auberge ließen wir uns noch ein Petra schmecken und machten uns dann auf die Rückfahrt.

Es war heute eine etwa 7 stündige, angenehme Waldwanderung, herrliche Waldwege in allen Formen, Steineichenwälder, Lariciokiefernwälder. Und die wilden Brombeeren haben vorzüglich geschmeckt – auch empfehlenswert! Vielleicht ist diese Runde eher für sehr heiße Tage geeignet – die gab es aber in diesem letzten beiden Septemberwochen nicht mehr.

Morgen, am Pausentag werden wir in die Balagne fahren – Sightseeing Balagne.