Cedro-Wald

Der Cedro-Wald ist eines der Highlights der Insel. Ein dichter, zusammenhängender Lorbeerwald, wie es ihn kein zweites Mal in Mitteleuropa gibt. Das Auto parkten wir an der Höhenstraße, am Alto del Contadero, hier gibt es einige Parkplätze – es ist wohl immer was frei. Dann ging es durch den Bosque del Cedro abwärts. Der Weg war nicht zu verfehlen, durch dichten Wald führte der Weg zu einem ersten Aussichtspunkt. Die Bäume im dichten Wald meist bemoost, zahlreiche Farne und Bartflechten hingen herab.

Der Aussichtspunkt war wohl die erste Stelle, an der wir aus dem dichten Wald auftauchten, um sogleich wieder in selbigen zu verschwinden. Der Weg führte nun weiter abwärts bis zum Cedro-Bach . Diesen überquerten wir mehrfach und kamen vorbei an der Weggabelung Campamento Antiguo schließlich zur Ermita de Nuestra Senora de Lourdes. Eine schöne Raststätte, aus einem Baum läuft Wasser – schön gemacht. Nach einer kurzen Pause machten wir uns an den weiteren Weg und erreichten bald eine Lichtung mit den ersten Häusern von El Cedro. Auf einem kurzen Straßenstück erreichen wir den Tunnel – ein kurzer Blick sagt uns, da wollten wir nicht durch! Wenige Meter noch, ein kurzer Anstieg und wir waren auf der Aussichtsterrasse des La Vista. Die Frage nach dem Essen stellte sich nicht. Kressesuppe im Holztopf oder nichts, heute wurde zeitiger geschlossen. Also Kressesuppe im Holztopf – und die war richtig gut.

Gut gesättigt begann jetzt der Abstieg. Am Strommast war das Ende des Cedro-Hochtales erreicht. Es lagen 520 Höhenmeter Abstieg im Kessel des Cedro-Baches vor uns. Über zahllose steilste enge Serpentinen hangelten wir uns nach unten. Der Wasserfall war für ein Frühjahr recht schwach, fanden wir. Nur an einer Stelle konnten wir einen Blick zu etwas plätschernden Wasser im unteren Teil erhaschen. Irgendwann wurde der Weg flacher, wir folgten dem Cedro Bach der am Los Tiles Staudamm angestaut wurde. Auf schmalem Pfad, begleitet von Rohren, liefen wir abwärts. Hier sahen wir auch zum einzigen Mal auf La Gomera wenige Blüten der kanarischen Glockenblume, es war nur eine Pflanze. Teils auf sehr feuchten, schlammigen Wegen erreichten wir dann in San Pedro die ersten Häuser des Ortsteils von Hermigua. Rechts neben uns passierten wir den Roque de San Pedro, den größeren der zwei gewaltigen Felsen – typisch für La Gomera. Nochmal kurz bergauf und dann auf Treppen hinab zum Convent. An der Straße mussten wir nur wenige Sekunden warten, bis ein Taxi vorbeikam und uns zurück zum Parkplatz Alto del Contadero brachte.

Interessante Wanderung, diesen Wald muss man gesehen haben. Ob wir den Aufstieg im Kessel machen wöllten, der Abstieg war auf jeden Fall fordernd! Alles in allem eine schöne Wanderung. Ein Muss auf der Insel!

Morgen steht also wieder eine kleinere Wanderung, nur wenige Kilometer sind es über den Köhlerpass.