Wandern in den Süden von Fourni

Der Tag begann mit einem Besuch beim Bäcker. Es war noch zeitig, die Megalochori fuhr gegen 8Uhr gerade hinüber nach Thymena und die Bauarbeiten mit den Schwimmkränen im Hafen hatten noch nicht begonnen. Von unserem Balkon beobachteten wir beim Frühstück zwar reges Treiben an den altertümlichen Kränen, aber es tat sich noch nicht viel.

Daran änderte sich auch nicht viel, bis wir zu unserer Runde nach Süden starteten. Gleich neben unserer Pension führte der Weg in einem trockenen Bachbett aufwärts. Wir verließen den Ort auf einem Treppenweg, kamen an einer Kapelle vorbei und erreichten bald den Fußballplatz des Ortes – vielleicht auch der Insel? Einen weiteren haben wir jedenfalls nicht gesehen. Von hier führte der weitere Weg auf der Straße nach Süden. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, irgendwann kam das Müllauto gefahren. Im Westen fiel der Blick auf Thymena, dahinter zeigte sich Ikaria.

Bald kamen wir an ein Betonwerk – es ist schon enorm, was hier gebaut wird, von den Straßen ganz abgesehen. Weiter führte der Weg die Straße entlang. Wir sinnierten gerade, ob es denn auf der Insel Schlangen gäbe, als eine Katzennatter auf der Straße lag. Sie sah etwas mitgenommen aus, wir hielten sie für tot – sie bewegte sich absolut nicht. Also ein Bild aus gebührendem Abstand – man weiß ja nicht. Als ich nach 50 m umkehrte, um genau nachzusehen, war sie verschwunden. An der Agios Ioannis Theologos-Kapelle machten wir Rast und genossen die wunderbare Aussicht nach Samos. Weiter zog die Straße nach Süden, vorbei an einer Baustelle. Es wurde ein Haus gebaut, nebenan eine Kapelle im Rohbau.

Nun lag ein Hügel mit einem Sendemast vor uns. Ein breiter Weg führte hinauf – verlockend. Oben gab es dann eben dem Sendemast auch eine Gipfelsäule. Die Aussicht von oben war dann auch gewaltig. Im Süden Patmos, im Nordwesten Ikaria, davor Thymena und im Nordosten Samos, mit der die türkische Küste im Hintergrund. Ein Prachtpanorama. Es gab auch einige Blüten – schön hier oben.

Der weitere Weg verlief erstmal einige Meter zurück auf der Straße. Dann kam ein Weg hinab zum Strand. Vorbei an einer verfallenen Hütte erreichten wir bald das Wasser. Im zweiten Teil der Petrokopió-Bucht befindet sich ein Marmorbruch aus antiker Zeit: Allerlei angefangene Marmorteile liegen umher – schön anzusehen. Der Weg nach oben war gesperrt, auch da baute irgendjemand.

In weiterem Auf und Ab erreichten wir die Aspa-Bucht. Hier erst den Elidáki-Strand dann den Peledáki-Strand. Beide menschenleer, nur zwei Boote hatten geankert. Der Weg von einem zum anderen war etwas knifflig. Das schiefrige Gestein war manchmal nicht sonderlich fest, teilweise waren auch die Felsabsätze sehr groß. Die Farben entschädigten jedoch für alles – blaues Meer wie aus dem Bilderbuch – einfach nur traumhaft.

Schließlich erreichten wir den Kambi-Strand in der letzten Bucht vor unsere Unterkunft. Hier gab es dann auch eine Taverne – das Mythos war verdient. Wir hatten nun nur noch einen halben Kilometer.

Vorbei an 5 Windmühlen auf einem Kamm kam Fourni in Sicht. Wir statteten der Kirche Agia Triada oberhalb des Ortes noch einen Besuch ab, holten dann unsere Badesachen und ließen den Tag am Kambi-Strand ausklingen.

Am Abend gab es natürlich Fisch in einem der drei Fischrestaurants am Hafen – was sonst. Morgen wollen wir den Nordteil der Insel besuchen.