Auf den Inselhöchsten

Das Wetter war klasse, es war der zweite Urlaubstag, wollten wir eine schöne Genußwanderung unternehmen. Es ging von Chipude auf den Garajonay. Das Auto konnten wir auf dem Parkplatz gut abstellen. Dem GR131 folgend verließen wir Chipude auf einem schönen Pflasterweg und erreichten über eine Anhöhe Apartadero. Dort querten wir nach der Tankstelle und erreichten Pavón, die Fortaleza schon im Blick. Diesen schönen Berg ließen wir heute aus – der kam später. Wir folgten auf dem Fortaleza-Sattel dem Weg nach links, Richtung La Dama.

Ein wunderschöner Höhenwanderweg führte uns nun durch den Hang nach Igualero. Obwohl die Passatwolken den Blick ins Tal von La Dama und zur Fortaleza behinderten, boten die Bäume eine wunderschöne Kulisse im Nebel. Die 10 Jahre alten Waldbrandspuren waren noch zu erkennen, doch hatte sich die Natur schon gut erholt. Wir folgten dem – heute eben aussichtsarmen – Weg bis zu einem Abzweig, der uns dann hoch nach Igualero führte.

Am Ortsrand wurde es etwas unklar. Eine Schweizer Wandergruppe folgte der Straße nach links hinauf zum Mirador de Igualero – richtigerweise. Unser Helferlein zeigte aber den Weg nach rechts. Nachdem wir schon fast an der Hauptstraße waren, erkannten wir es auch: der Rother hatte den wunderschönen Aussichtspunkt gar nicht auf dem Schirm – wieso auch immer. Wir liefen einen schönen Weg zum Mirador und genossen erstmal die Aussicht. Diesmal – im Unterschied zu 2012 war alles grün, wenn auch in Wolken.

Den antennengeschmückten Nebengipfel des Garajonay vor Augen führte der Weg nun durch das ehemalige Waldbrandgebiet aufwärts. Wir erreichten eine Forststraße, der wir aussichtsreich bis zu der vom Parkplatz Alto de Contadero kommenden Pflasterstraße hinauf zum Inselhöchsten folgten. Unterwegs trafen wir noch eine Gruppe Wanderer aus Polen und Kanada – es waren Segler, die nur eine kleine Runde zum höchsten Berg der Insel drehen wollten. Auf dem Gipfel sah es dann doch etwas besser als beim letzten Besuch aus. El Teide zeigte sich gelegentlich durch die Wolken, doch alles in allem war es aber zu kühl zum Verweilen – es ist eben mit 1487m der höchste Berg der Insel, und das merkt man auch an den Temperaturen. Der Nebengipfel erschien höher, erst der Besuch dort zeigte, dass dem nicht so ist.

Wir machten uns schließlich auf den Rückweg. Erst den Pflasterweg Richtung Alto de Contadero, dann zweigten wir links mit der Ausschilderung Chipude ab. Den Pflasterweg verließen wir nochmal in Richtung Laguna Grande auf einen Bergrücken – der Weg gefiel uns besser. An einem Abzweig mit dem zutreffenden Namen Buenavista mussten wir aber doch wieder nach Chipude abbiege, dort stand ja das Auto. Vorbei an einem idyllischen Kiefernwäldchen erreichten wir bald den wunderschönen Camino nach Los Manantiales. Unterwegs bot uns ein Winzer noch seinen Wein an, wir lehnten aber ab – es waren ja noch einige Kilometer. Durch Palmen und Agaven führte der teils gestufte Camino hinab in den kleinen Weiler.

Am gegenüberliegenden Hang zog der Weg dann nochmal aufwärts – es konnte jetzt gar nicht mehr weit sein. Nach einem kleinen Kamm verschwand der Garajonay hinter uns aus dem Blick und vor uns lag Chipude. Nach wenigen Metern, mit nochmaligem schönen Blick hinüber nach La Palma, war der Ort erreicht.

Wir hatten uns jetzt ein gutes Essen verdient, und da waren wir hier oben richtig. Zudem war es aufgrund der Lage unserer Ferienwohnung mit ihren 240 Stufen recht.

Morgen wollen wir uns den Osten der Insel ansehen, nur ein paar Schritte zu einer Wallfahrtskirche laufen.