Getrappel vor dem Haus: Die Kühe schauten uns an – wir sie. Offensichtlich war es IHR Weg. Das Türchen zum Haus wäre kein Widerstand gewesen, aber wir kamen in den kommenden Wochen gut miteinander aus.
Nachdem das geklärt war, starteten wir nach Cervione zu unserer ersten Tour, es sollte nur eine Bummelei hie in der Gegend werden, Gipfelambitionen hatten wir nicht. Doch selbst das schafften wir nicht ganz ohne Probleme. Als wir das Auto abgestellt hatten, stellten wir fest, dass wir den Fotoapparat vergessen hatten – wir waren tatsächlich urlaubsreif! Wir verließen den Ort vorbei an einem mystischen Haus, einer alten Wassermühle mit einer sehr verworrenen Geschichte. Weiter auf einem Fahrweg, den wir (zu zeitig) an einem Weg in einem Bachbett verließen. So verpassten wir den Belvedere-Aussichtspunkt, hatten aber einen schönen Aufstieg zur Kapelle der Madonna de Scupiccia. Leider war diese verschlossen, die Aussicht auf die Ostküste dennoch beeindruckend.
Weiter aufwärts erreichten kamen wir an einer Infotafel über die britische Unterstützung der Résistance hier in Korsika vorbei. An dem folgenden Wegkreuz nahmen wir den Weg zum Monte Castello d’Osari. Leider mussten wir dann den Gipfelsturm abbrechen. Die Felsplatten waren recht feucht, ein Weg nicht erkennbar, zudem die Felsen recht groß. Klettern wollten wir nicht, dennoch war das hier der höchste Punkt unserer Runde. Also zurück auf den Weg. Bald trafen wir hier auf eine Ziegenherde und einen freilaufenden Hund. Dieser Hund hütete allein die Herde, wie wir bald mitbekamen – ein Schäfer war nicht zu sehen. An uns hatte er überhaupt kein Interesse, wir machten ihm nur Arbeit. Und so trieb er die Herde erst weg vom Weg und nach uns wieder dorthin wo sie sein sollten – Respekt! Wir störten ihn auch nur kurz, liefen dann auf einem schönen Weg oberhalb von Santa Maria Poggio durch herrlichen Kastanienwald recht aussichtsreich zurück nach Cervione.
Morgen wollen wir uns mal die einige Dörfer hier in der Castagniccia ansehen, ohne Wanderschuhe allerdings.