Zum Sabinar

Das wohl bekannteste Fotomotiv von El Hierro ist der Sabinar. Hier gab es eine schöne Runde. Eigentlich hatte die Rother Tour noch den Aufstieg von Sabinosa mit drin, aber wir waren hatten Steilwand des Golfotales schon auf der Tour zum Jinama erklommen und sparten sie heute aus. So begannen wir die Tour bei der Ermita de Nuestra senora de los Reyes und folgten einige Zeit dem Camino de la Virgen. Zum ersten Zwischenziel, dem Mirador de Bascos wanderten wir durch eine grüne Wiesenlandschaft – die Dehesa. Alles war sattgrün, die Schafe hier hatten wirklich genug zu fressen – das ist wohl nicht immer so. Der Ausblick hinunter an die 650m tiefer liegende Küste bei Pozo de la Salud war beeindruckend. Die Geschichte des Ortes jedoch auch. In dem Ort floss mal ein „Heilwasser“, Gäste kurten hier, im einzigen Heilbad der Kanaren. Bis eine genaue Analyse des Wassers ergab, dass es sehr stark keimbelastet ist. Der Kurbetrieb wurde eingestellt. Was blieb, ist ein leerstehendes Kurhotel und eine Handvoll Häuser. Und in einem wohnten ja wir. Nach Nordwesten reichte der Blick zum weißen Strand Arenas Blancas.

Vom Mirador weg änderte sich die Vegetation. Wir liefen wir einige Zeit durch niedriges Gesträuch bergab, bis schließlich die Wacholderbäume immer zahlreicher wurden. Wir waren im Wacholderbaumhain El Sabinar. Das größte und fotogenste, sicher auch ein sehr altes Exemplar, ist eingezäunt und auf vielen Bildern von El Hierro zu sehen.
Irgendwo war was von einem 15-minütigen Rundweg gelesen. Schnell war er scheinbar ausgemacht. Und so ging’s vorbei an alten Wacholderbäumen und skurrilen Baumresten bergab. Na ja, jedenfalls haben wir dann nach 200 Hm bergab auf der Montaña Escobar gemerkt, dass es wohl doch nicht der kleine Rundweg war. Weitere 200Höhenmeter wollten wir dann doch nicht absteigen, zumal es da nur noch karges Vulkangestein gab. Schön war’s trotzdem, wann sieht man so viele uralte Wacholderbäume.

Nach 12 km mit 500Höhenmetern kamen nach knapp 5 Stunden wieder beim Auto an. Von der Kirche führt ein schlechter Fahrweg auf der Cumbre entlang, teilweise entspricht er dem Camino de la Virgin. Uns erwarteten hier oben beeindruckende Farbspiele: rötliches Gestein, tiefblauer Himmel und grüne Pinien, die von Süden aufziehende Wolken taten ihr Übriges. Ein Augenschmaus! Wir folgten der Straße bis zum Abzweig El Pinar – es war ja noch Baden in Tacorón angesagt!

Für diesen Urlaub zogen wir die Wanderschuhe auf der Insel erstmal aus. Morgen ist nochmal Besichtigungstag, viel war noch anzusehen!