Auf den Ventejís

Wir starteten zu unserer Tour in Valverde. Auf einem steilen Weg verließen wir die Stadt.
Immer der Markierung folgend: Das Zeichen links bedeutet Abzweig, unten steht das Kreuz als Zeichen für „kein Weg“: ergo Abzweig verpasst. Die rot- weiße Farbe steht für einen überregionalen Weg. Entlang einer alten Straße zog der Weg nach oben und wir hatten zum ersten Mal einen Blick auf die Insel La Palma. Hinter uns der Blick nach La Palma, vor uns öffnete sich der Blick in die Nisdafe-Ebene. Es passte einfach alles. Herrlichstes Wanderwetter und gute Sicht. Bei einem Eukalyptuswäldchen sahen wir frisch angepflanzte Bäumchen in einer sehr fotogenen roten Erde. Ein herrlicher Kontrast zum blauen Meer und den saftig grünen Pflanzen. Überall grünte und blühte es – im November! Fast schon zu schnell hatten wir den 1139 m hohen Gipfel der Tour erreicht.

Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Rückweg. Wir folgten noch eine Weile dem Kamm, bevor es, mit Blick Richtung Ostküste talwärts nach Tiñor der Weg oft gesäumt von hohen Agaven.

Begleitet von verschiedensten Pflanzen und Blüten, kamen wir unserem Ausgangspunkt wieder näher, überquerten bald die Straße von Valverde nach San Andres. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, im Krater La Caldera, waren umfangreiche Bauarbeiten im Gang. Hier entsteht das Oberbecken des künftigen Pumpspeicherwerkes, 380 000 m³ entsalztes Wasser wird es fassen. Es ist Teil eines Projektes, mit dem die gesamte Insel auf eine Versorgung ausschließlich aus erneuerbaren Energien umgestellt werden sollte. Erzeugt wird diese Energie mittels 5 2MW-Windrädern. Und wenn der Wind nicht weht, soll der Strom von dem Pumpspeicherwerk kommen. Das Projekt wurde im Vorfeld hochgelobt, im Betrieb stellten sich jedoch zahlreiche Probleme heraus, sodass es schlussendlich zu einem finanziellen Desaster wurde. Da gibt es noch zu tun.

Durch die Felsscharte sahen wir Start- und Endpunkt der Tour: Valverde, nach 4 überaus aussichtsreichen Stunden waren wir wieder dort.

Baden war natürlich auch wieder angesagt, heute ganz im Norden der Insel, in der Nähe von Echedo, am Charco Manso, einem natürlichen Meeresschwimmbecken.

Morgen wollen wir an das Ende der Welt – hier auf der Insel.