Zum Wasserfall von Naxos

Im Müller-Reiseführer Náxos ist eine Tour zu einem Wasserfall beschrieben. Die sollte es heute sein. Ausgangspunkt der heutigen Tour war Keramotí. Am Abzweig zum Ort machten wir bei der Stavros-Kirche halt und genossen den Ausblick auf beide Seiten der Insel.

Am Anfang   besichtigten wir im Ort die wunderbar restaurierte Ölmühle. Und natürlich wurde auch die Dorfkirche Ágios Ioánnis besichtigt. Nur leider – wie fast immer auf der Insel – verschlossen.

Nach der Querung eines trockenen Bachbettes führte der Weg im Keramotí-Tal an der Südwestflanke des Berges Kóronos talabwärts. Hier und da waren bewirtschaftete Gärten zu sehen. Bei dem allgegenwärtigen, verwitterten Gestein handelt es sich übrigens um Granodiorit. Die markanten Gebilde erinnerten sehr an die Tafoni-Felsen der Calanche in Korsika.

Der Routsounas- Wasserfall stürzt hier etwa 10 m in die Tiefe, und das ganzjährig.

Auf ein Bad in dem Gumpen verzichteten wir. Nicht dass es zu kalt war, aber wir wussten nicht, wer hier in dem Feuchtbiotop so alles lebt  und wir wollten es auch nicht wissen.

An dieser Stelle muss einmal erwähnt werden, dass wir von all den giftigen Schlangen auf den Kykladen nicht eine gesehen haben. Dabei liessen wir eigentlich nichts aus, Immer in kurzen Hosen, mal durch unübersichtliches Gebüsch, mal entlang sumpfiger Bachläufen – alles war dabei. Dennoch waren unsere Bedenken offensichtlich unbegründet. Dies lag wohl vor allem an der Reisezeit, Mai und Juni sind wohl kritischer.

Bei dieser Wanderung zeigte sich der Wasserreichtum der Insel. Das Tal war sattgrün – kein Vergleich zu den anderen von uns besuchten Inseln der Kykladen. Selbst im Spätsommer war der Wasserfall nicht trocken.

Das Dorf erreichten wir schließlich wieder über den schönen Treppenweg, vorbei an hohen Agavenblüten.

Auf der Rückfahrt kamen wir an den Marmorbrüchen von Náxos vorbei – einfach riesig. Den Bagger kann man auf dem Bild kaum erkennen.

Der Marmor auf der Insel wurde schon vor 2500 Jahren abgebaut. Zwei alte Statuen aus der Zeit wollten wir noch ansehen. Der 6 m lange Koúros von Flerió ist wohl 2500 Jahre alt und gilt als die schönste Jünglingsstatue der Insel. Eine weitere Statue, der Koúros von Potamiá, liegt 20  min oberhalb der ersten Statue.

Für den morgigen Tag ist noch eine Talwanderung geplant – wohl die schönste Wanderung auf der Insel?