Unterwegs auf Kálymnos

Der Morgen begann mit dem Frühstück auf dem Balkon und bestem Blick auf Telendos. Heute wollten wir uns verschiedene Highlights auf der Insel ansehen. Kálymnos hat sehr viele Klöster, für die Besichtigung dieser hatten wir heute extra Kleidung im Gepäck.

Dieses aufgegebene Kloster Agios Apóstoli hat eine byzantinische Kirche – wie so oft leider verschlossen. Im gepflegten Garten steht auch der Backofen.

In Chorió befindet sich die frühchristliche Basilika Christós tis Jerusalím. Auf den hohen Sitzreihen in der vollen Höhe erhaltenen Apsis nahm früher der Klerus Platz. Die Basilika wurde im 5.Jhd größtenteils aus Teilen des vorher hier befindlichen Heiligtum Apollon Dalios (7. Jhd. v. Chr.) erbaut. Auf dem Gelände befindet sich noch Überreste einer weiteren frühchristlichen Kirche – Agios Sophia – ebenfalls mit schönen Bodenmosaiken. Auf dem Gelände fanden sich auch zahlreiche Quader mit altgriechischen Inschriften des alten heidnischen Tempels.

Für den Besuch des erst 1968 gegründeten Agios Pandelímonas- Klosters mussten wir die Kleiderordnung ändern. Lange Hosen und Anett im langen Rock. In einer Grotte fand man, die im 13. Jh. die namensgebende Ikone des heiligen Pandelímonas. Der anwesende Mönch war erst etwas unglücklich, über unseren nicht orthodoxen Glauben. Nachdem alle Überzeugungsversuche gescheitert waren, stellte er schließlich fest, dass wir alle den gleichen Gott haben. Das Kloster ist bewohnt und entsprechend gepflegt. Die Wimpel zeugen von Festlichkeiten, die hier jüngst stattgefunden haben.

Nach dem Besuch des Klosters waren wir im Archäologischen Museum der Insel – absolut sehenswert zählt es zu den interessantesten Museen Griechenlands. Bronzene antike Funkstücke sind sehr außergewöhnlich, und so ist die hier 1995 im Meer gefundene bronzene überlebensgroße Frauenfigur aus dem 2.Jh.v.Chr. das Highlight der Ausstellung. Aber auch weitere Exponate wie verschiedene Korso oder auch die vielen Dinge in den Vitrinen – beispielsweise aus der minoischen Zeit – sind sehr schön!

Am oberen Stadtrand von Póthia befinden sich Kloster und Burgruine Moni Chrysocheriás aus dem 15.Jhd. Die in die Wand eingelassenen Reliefsteine von Rittern und Großmeistern lassen auf den Johanniterorden als Erbauer der Burg schließen. Oben der Blick von der Burg in den Hafen von Póthia, im Hintergrund ist Kos zu sehen. Die Kapelle an der Ostseite der Burg stammt aus dem 14.Jhd. Im Inneren Fresken aus dieser Zeit. Der Zahn der Zeit hatte leider schon sehr zugesetzt. Die restaurierten Windmühlen wollten wir natürlich noch fotogener sehen.

Bereits bei der Ankunft auf der Insel fällt der Blick auf die Klosteranlage hoch über dem Hafen: Moni Ágios Sávvas. Das Kloster, welches 1912 gegründet wurde, ist das größte auf der Insel. Die große Kirche wurde erst 1992 gebaut und prächtig mit Fresken bemalt. Wir haben uns in aller Ruhe die vielen Szenen angesehen, es war interessant und doch ungewohnt.

Mit dem Stiften einer Kapelle kann man sich von einer besonders großen Schuld „freikaufen“, dabei vermeiden die Gläubigen mit der Errichtung dieser hier im Kloster die Verwendung des eigenen Grund und Bodens. Kriegsschrott als Glocken – das war für uns schon etwas erschreckend, wir sahen dies aber öfters hier. Diese Region war im 2. Weltkrieg auch besonders von den Kämpfen betroffen – und die Griechen sind ja pragmatisch.

Póthia

Am Abend sind wir dann noch nach Vathí­ gefahren, auch dort gab es alte Kirchen – die wollten wir uns eigentlich noch ansehen. Aber alle Kapellen waren verschlossen – nur die Reste einer alten Kapelle waren zu erkennen. So blieb es beim Genießen der Landschaft.

Der Abend endete wieder mit dem Bad in der Bucht von Emporió.

Abendlicher Blick auf der Rückfahrt vom Baden

Morgen werden wir uns ansehen, wie, und vor allem wo die Menschen früher hier wohnten.