Schwefel-Tour

Gestern war Sightseeing angesagt, heute sollte wieder gelaufen werden. Mílos ist mit Sicherheit eine geologisch einzigartige Insel. Und dies führte und führt dazu, dass der Bergbau auf der Insel eine  entscheidende Rolle spielt. Heute begaben wir uns auf die Spuren des ehemaligen Schwefelbergbaus. Dazu folgten wir anfangs  Geowalk No.3 dem  Weg zur Schwefelmine. Einen herrlichen Ausblick hatten wir gleich zu Beginn von der aussichtsreichen Panagía Kastrianí Kirche südlich von Zefyría.

Die Bergbauwege lassen sich zu Fuß oder auch mit dem Auto absolvieren. Anfangs handelte es sich um eine staubige Straße, dazu noch mit LKW-Verkehr. Hier zogen wir es vor, das Auto zu nutzen. Später dann liefen wir einige Kilometer. Gleich zu Beginn herrliche Ausblicke nach Südosten. Die Insel sollte Folegrandos sein. Auf dem nahe gelegenen Hügel hatte sich ganz offensichtlich mal die NATO niedergelassen, das Interesse scheint aber gewichen zu sein. Lediglich die Kapelle wurde noch betreut.

Auf dem weiteren Weg öffnete sich der Blick nach Norden.

Bergbau im Osten der Insel

Wir hatten auf unserer kleinen Wanderung unvermittelt im Feld  einige Steine mit Schwefel gefunden, nun wollten wir die aufgegebene Thiorychía-Schwefelmine besichtigen.  Bereits die Anfahrt zur Schwefelmine war spektakulär.

Thiorychía-Schwefelmine

Leuchtend weiße und rote Gesteinsformationen, überall noch Spuren des Bergbaus, der hier in der  im Südosten von Mílos 1958 endete. Das schwefelhaltige Gestein wurde in mehreren Stollen gewonnen und hier zentral verarbeitet. Schließlich wurde der Schwefel auf Schiffe verladen. Die Reste der Verarbeitungsanlagen lassen die Prozesse noch erahnen.

Schwefel gibt es nicht nur in dem Bergwerk. Auch an den Fumarolen eines ehemaligen Vulkans ist das gelbe Mineral zu finden. Dort wollten wir heute auch noch hin. Und so ging es, anfangs mit Auto und später zu Fuß , durch die Landschaft, die der Vulkan hinterlassen hat. Diesmal folgten wir Geowalk No.2.

Bewachsen mit Wacholderbäumen hat sich eine ganz eigenartige Landschaft gebildet. Diese Ebene hier war einmal der Boden des Tsigrádo-Vulkans. Hier besteht fast alles aus weichem Perlit, der andernorts auf der Insel abgebaut wird.

Am Kraterrand kamen wir zu den Fumarolen von Kálamos. Extrem heiß und nach Schwefel riechend kommen hier die Gase aus der Erde, selbst der Erdboden ist hier richtig heiss. Dabei bilden sich offensichtlich ständig aufs Neue diese zerbrechlichen Schwefelkristalle aus. Schwefelkristalle – mitnehmen konnten wir sie nicht, sie zerfallen sofort. Allerdings beobachteten wir, wie sie von Einheimischen abgekratzt und mitgenommen wurden.

Auch die Salinen gehören mit zum Vulkanismus auf Mílos. So wie wir es an den Fumarolen bemerkt hatten, ist der Boden oft warm – die Magmakammer liegt nur 900m tief. Dies half hier neben der Sonne beim Verdunsten des Wassers. Die Salzgewinnung ging also sehr schnell von statten, aber offensichtlich lohnt sich das dennoch nicht. Der Bergbau ist lukrativer!

Am Abend unternahmen wir nach dem Baden einen erneuten Versuch, einen schönen Sonnenuntergang oberhalb der Panagia Thalassitra zu erleben. Die Sonne geht allerdings auch hier „über Land“ unter. Schön ist es aber allemal.

Sonnenuntergang über Antimilos

Übermorgen wollten wir dann nach Serifos. Den morgigen Tag wollten wir nutzen, um uns noch einiges anzusehen, was bisher zu kurz kam. Vielleicht mal in den Westen der Insel, vor allem aber die großen Bergbaugebiete im Nordosten der Insel ansehen. Es gibt sehr viel zu entdecken, hier auf Milos,