Wir könnten es Castagniccia-Rundfahrt nennen. Wir begannen unsere Tour in Poggio Mezzana mit der Kirche des heiligen Johannes, dem Täufer aus dem 15. Jhd. Weiter ging es dann in die Orte der Costa verde oben in den Bergen. Die Kirche San Nicolas in San Nicolao ist einer der größten Barockbauten Korsikas, erbaut 1686-1717. Die Kirche Saint Jean in San Giovanni di Moriani hat mit 39 m Höhe einen der höchsten Glockentürme Korsikas. All diesen Kirchenbauten ist der Baustil gemein – erbaut aus einheimischen, meist unverputzten dunklen Gestein, mit hohen, seitlichen Glockentürmen. Auf der aussichtsreichen Straße von San Nicolao nach Santa Maria Poggio mit vielen Tunneln, vorbei am Ucelluline-Wasserfall, verließen wir bald die grüne Küste und fuhren landeinwärts in die Castagniccia.
Viel Wasser war nicht mehr im Alésani-Stausee. Aber dies lag wohl nicht an mangelnden Niederschlägen. Es wurde an der Staumauer gebaut. Wir folgten dem Tal landeinwärts.
Im 15.Jh. hatten die Kastanien der Castagniccia den Reichtum gebracht. Später war sie Zentrum des Widerstandes. Geblieben sind die Ursprünglichkeit und eine traumhafte Natur. Versteckt in den Tiefen der Castagniccia, das Kloster von Orezza. 1485 erbaut, spielte es besonders im 18. Jhd. eine bedeutende Rolle im korsischen Widerstand. Durch die Deutschen im Krieg zerstört, ist es heute leider eine einsturzgefährdete Ruine, zahlreiche Schilder warnen vor dem Betreten.
Morgen steht eine große Tour an, wir wollen auf den Monte Renoso!