Unsere Unterkunft im Südwesten hatten wir mit Bedacht ausgewählt, die Zufahrtsstraße zur Tramuntana sollte uns schnell zu unseren Zielen führen. Dumm nur, dass sie gesperrt war. So begann der Aufstieg zum Galatzó erst um 11.30 Uhr. Wir hatten den Weg von der MA-10 gewählt, diese etwas größere Runde war passend für das schöne Wetter. Anfangs zog sich der Weg sehr steil, später angenehmer, hinauf. Und unten immer das Meer. Einige Zeit, nachdem der Weg zum S’Esclop abzweigte, konnten wir diesen am Horizont sehen.
Und auch unser Ziel erblickten wir zum ersten Mal. Noch waren es aber einige Höhenmeter, 420, um genau zu sein.
Durch Grashänge und kleine Gräben zog der Weg nun leicht bergauf. Am Wegesrand blühten wilde Alpenveilchen, Pinien säumten den Weg. Der Blick reichte hinunter bis ans Meer und Éstellencs.
Nach dem Col de sa Moleta Rasa wurde es felsiger, die Bäume wurden weniger. Im Westen zeigte sich der S’Esclop – der Weg war ja bereits am Pas de Cossis abgezweigt. Schließlich erreichten wir den Pas de na Sabatera. Hier werden wir auf dem Rückweg abzweigen.
Für uns ging es aber erstmal weiter geradeaus. Nach einigen Minuten kam die Normalroute von Puigpunyent herauf – die Route, die wir vor Jahren nicht gefunden hatten, ohne GPS und brauchbarer Karte! Wir bogen hier rechts hoch zum Puig de Galatzó ab. Der Weg führte dann wieder über Grashänge und Geröll etwas steiler empor. Zum Schluss waren noch Felsstufen unterhalb des Galatzó zu erklimmen.
Nach insgesamt ca. 3 Stunden kamen wir doch leicht geschafft auf dem 1027 m hohen Gipfel an. Wir waren nicht die Einzigen, bei dem Wetter war hier oben Sonnenbaden angesagt. Der Rundumblick war faszinierend, Richtung Südwesten sahen wir Port d’Andratx, nach Norden erkannten wir am Horizont die Berge der mittleren und nördlichen Tramuntana: Ofre, Puig d Major, Masanella und den Tomir. Im Südosten die Bucht von Palma.
Allzu lange hielten wir uns dann nicht auf, wir wollten ja abends wieder bei Lichte im Hotel ankommen. Der Abstieg führte bis zum Pas des Sabatera auf dem bekannten Weg. Dann zweigten wir Richtung Osten ab – der Ausschilderung Font de Dalt folgend. Durch einen Steineichenwald gings talwärts. Vorbei an Köhlerplätzen und herrlichen Aussichtspunkten hoch über Estellencs wurde es eine richtige Runde.
Wir waren wohl um die 6 Stunden unterwegs, mit Pausen. Dabei hatten wir 10,6 km zurückgelegt und 820 Höhenmeter überwunden – schöne Tour, mäßig anstrengend, mit einem wunderbaren Ausblick auf dem Gipfel. Dennoch ist morgen erstmal etwas Kultur angesagt – Son Marroig wird besichtigt.