Die Runde im Koutelo-Paradies bei Kato Simi hatten wir irgendwo im Internet gefunden, die einschlägigen Wanderführer haben das nichts – zu abgelegen für den Massentourimus. Gespannt wanderten wir in dem Dorf los, zu sehen, was uns erwartet. Zu Beginn ein Tor querte der Weg einen Bachlauf und stieg dann idyllisch im lichten Kiefernwald auf. Teilweise auf schmalem Pfad umgeben von hellem Gestein, grünem Wald und blauem Himmel – das hatte schon was. Für die Griechen hier sicher noch mehr, als für uns. Grüne Wälder sind zu Hause nicht so unüblich, hier schon. Mit dem Sonnenschein war es ein Vergnügen, hier zu wandern. So erreichten wir eine Hochebene, der Weg ging teilweise in einen Fahrweg über und der Kiefernbestand wurde lichter. Dafür gab es gelegentlich Laubbäume. Der Blick reichte nun ins Diktigebirge, oben waren in den Rinnen noch Schneefelder zu sehen. Wir erreichten ein Aussichtsplateau mit niedrigem Gestrüpp und den üblichen Steineichen. Der Blick auf die Südküste war hier schon wunderbar – uns verdarben Wolken ein wenig die Sicht. Von hier führte der Weg dann wieder abwärts nach Alt-Simi. Auf diesem Abschnitt sahen wir auch die Gefahr für das Paradies hier – in den teils abgestorbenen Bäumen gab es viele Nester des Eichenprozessionsspinners. Die Tour endete, wie sie begann – wir verschlossen das Tor zum Paradies wieder.
Schöne Runde, vielleicht nicht die erste Wahl auf Kreta – ein Augenschmaus allemal,. Falls es uns nochmal hierher verschlägt und blauer Himmel angezeigt ist … Doch es ist ein bedrohtes Paradies, der Prozessionsspinner wütet hier unübersehbar.
Auf der Rückfahrt noch einige Eindrücke von der Südküste Kretas, eine abgelegene und vielleicht gerade deshalb schöne Ecke hier.
Morgen geht es ganz in den Osten der Insel, in die Schlucht von Zakros.