Piscia di Gallo und Torreaner

Dem Wetterbericht folgend zog es uns wieder südwärts. Südlich von Propriano, unmittelbar an der D69, kamen wir an einer dieser beeindruckenden Genuesenbrücken aus dem 13. Jahrhundert vorbei. Weiter durch die Alta-Rocca, vorbei an Sainte Lucie de Tallano, fuhren wir bis zum Startpunkt unserer Wanderung zum Piscia di Gallo.

Es wurde eine sehr kleine Wanderung, mehr ließ das Wetter nicht zu. Start gleich beim Parkplatz an der Straße. Neben der Wegtafel wurde auf einer weiteren Tafel vor eventuellem Hochwasser gewarnt, dieser Bach ist also ein Abfluss des Ospedale-Staudamms. Durch eine reizvolle Landschaft, die schon sehr an die Sächsiche Schweiz erinnert, liefen wir zu dem Wasserfall. Es hatte gut Wasser, naja Regen gab es ja genug. Gelegentlich schien sogar die Sonne und so waren es am Ende recht angenehme 5 Kilometer.

Auf der Rückfahrt war noch Bildung angesagt. Zwischen Sainte-Lucie-de-Tallano und Levie liegen auf dem etwa 900 m hohen Granitplateau zwei alte Castelle. Einmal das Castellu di Cucuruzzu. Dies ist eine zwischen dem 9. und dem 4. Jhd. v. Chr. entstandene Burg. Die torreanischen Anlage diente nicht nur Verteidigungs-, sondern auch Wohn- und Kultzwecken. Einige restaurierte Räume waren noch zu erkennen, alles gut in die vorhandenen Felsen integriert – wie es damals üblich war. Genutzt wurde die Anlage bis etwa 150v. Chr. Anschließend liefen wir auf alten, angeblich schon 6000 Jahre alten Wegen hinüber zum Castello de Capula der zweiten torreanischen Siedlungsstädte. Hier begrüßte uns Capula I. Auf seiner Rückseite ist ein Schwert zu erkennen. Die Anlage war so dauer- und wehrhaft angelegt, dass sie von 1500v. Chr. bis ins Mittelalter genutzt wurde. Bei der Datierung der Wege fragten wir uns schon, wie man aus ihnen die alten Bezüge ableiten kann. Die Bauten waren aber, besonders in Anbetracht des Alters, sehr beeindruckend.

Nach einem Regentag steht eine Wanderung bei Piana an.