Es ist immer wieder schön, von hohen Bergen die Insel zu überblicken. Gerade hier in Ikaría erstreckte sich vom Inselhöchsten die wunderbare Aussicht auch noch auf einige Inseln ringsum. Dies wollten wir auch heute genießen. Der höchste Gipfel der Insel liegt in der östlichen Bergkette – dem Atherasgebirge. Die Anfahrt war recht aufwendig, eine Stunde vom Westen er Insel bis hier hoch nach Mavrato. Der Einstieg zum Weg war schnell gefunden, an einer Kirche vorbei, kamen wir bald zu einem Eingangstor. Dies gab es aber nicht wegen der Wichtigkeit des Wanderweges, sondern aufgrund des dahinter befindlichen Friedhofs. In einem lichten Wald zog der schmale wunderschöne Weg aufwärts. Bald war das Ende des Waldes erreicht, sonnig ging es nun weiter nach oben. Allzu heiß wurde es dennoch nicht, wir waren schon über 500 m hoch.
Mit dem Verlassen des Waldes war die Landschaft vorwiegend von Heidekraut und anderen Büschen geprägt. Die Landschaft bestand hier aus schiefrigen Platten, daraus wurden auch die Wege gebaut. Wir kamen auch einem noch recht gut erhaltenen Steinhaus vorbei. Die Burg Kapsalino ließen wir erstmal rechts liegen, die steht beim Abstieg auf gleichem Weg sicher immer noch. Der Weg war teilweise recht gut ausgebaut, offensichtlich ein alter Verbindungsweg. Wir folgten ihm für den Aufstieg nun erstmal in nördlicher Richtung.
Am nun folgenden Abzweig bogen wir nach Norden, Richtung Karavostamo ab. Hier hätten wir auf dem Rückweg hinunterlaufen können, doch wie kommen wir dann wieder zu unserem Auto. Zurück wie gekommen war also gesetzt. Dennoch war dieser kleine Umweg sehr schön. Wir liefen durch ein schönes Tal hinauf.
Wieder auf dem Kamm zurück erreichten wir bald den Efanos und einige Meter weiter auch dessen Gipfelsäule. Ja, dort war der Blick hinunter zur Südküste tatsächlich besser.
Auf dem Rückweg von der Gipfelsäule erst eben über die sanfte Bergkuppe, dann hielten wir uns diesmal rechts am Kamm. Bald wurde es felsiger, überall bizarr schiefrige Felsen. Die Schieferplatten scheinen auch genutzt zu werden, wir kamen an einigen aufgeschichteten Haufen vorbei. Der Weg verlief auf durch diese Felsen, war sehr abwechslungsreich. Im Hafen der Inselhauptstadt Agios Kirykos legte die BlueStar schon wieder ab, während wir den Abzweig zur Felsenburg erreichten.
Die Burg Kapsalino war auf einem kleinen Felssporn errichtet. Beim Aufstieg über die Steinplatten musste ich etwas aufpassen, die Platten rutschen schnell weg. Die spärlichen Reste waren nicht mit der Koskina-Burg zu vergleichen, aber dennoch interessant.
Beim Rückweg konnten wir nochmal die wunderschöne Aussicht hinüber nach Samos genießen, und dies in der weichen Nachmittagssonne. Nach 6 Stunden waren wir wieder zurück am Ausgangspunkt. 10 wunderschöne, aussichtsreiche Kilometern mit gut 600 Höhenmetern lagen hinter uns…
… und die aussichtsreiche Rückfahrt durch die Landschaft der Nordküste vor uns. Zum Sonnenuntergang waren wir wieder in unserer Pension.
Morgen soll es eine kleine Tour an der Westküste der Insel werden, wir wollen von Vrakades nach Lagkada laufen.