Gipfel von Kos

Die Wanderung auf den 846m hohen Dí­keos war von Anfang an geplant, der höchste Berg auf den von uns bereisten Inseln. Wir starteten zeitig von Ziá aus, die Sonne warf noch lange Schatten. Der Ort ist eigentlich sehr touristisch, doch um diese Zeit waren alle Stände noch geschlossen.

Aus dem Dorf heraus ging es gut ausgeschildert auf einem Treppenweg stetig aufwärts.

Wir hatten nur eine Beschreibung mit, keine Skizze oder Karte. Dem sandigen Fahrweg war recht einfach zu folgen, nur einen schönen Abkürzungspfad zu finden – und der war wirklich angenehm – , gestaltete sich dann doch etwas schwierig. Hinzu kam die nicht immer gleiche Namensgebung Christós und Dí­keos sind zwei Bezeichnungen für den Inselhöchsten.

Anfangs verlief der Aufstieg im schattigen Wald, zunehmend lichtete sich dieser, die Sonne kam hindurch und der Blick wurde weiter. Bald reichte die Sicht über die Nordküste nach Psérimos und Kálymnos.

Nach einem recht felsigen Wegabschnitt erreichten wir ein karges Hochplateau. Von hier konnten wir erstmals auch den Westteil der Insel sehen.

Es begann der Schlussaufstieg zum höchsten Gipfel des Dodekanes. Die Kapelle gehört zum 1079 errichteten Kloster Christós. Während das Kloster zerstört wurde, blieb die Kapelle bestehen. Unweit davon dann auch der 846m hohe Dí­keos – Gipfel.

Die verdiente, aber kurze Rast fand an der Kapelle statt, weiter oben war der Wind zu stark. Neben einem kleineren Gipfel im Dí­keosgebirge war nach Süden im Dunst Nisyros zu sehen.

Nachdem wir die Schutzhütte mit dem weithin sichtbaren Kreuz und der griechischen Fahne besichtigt hatten, stiegen wir auf dem gleichen Weg wieder ab. Es war September, alles doch recht verbrannt. Doch einige Blüten waren dennoch zu sehen.

Es war nun etwas wärmer, aber vor uns lag nur noch der Abstieg, Genußwandern pur! Der schöne Rückweg führte uns bald wieder an der kleinen Kapelle vorbei, das Dorf war fast erreicht. Alles in allem waren es um die 9 km mit 500 Höhenmetern.

Ein Bier hatten wir uns nach knapp 5 Stunden Wandern verdient. In einer ehemaligen Wassermühle – der letzten von ehemals 20 – fanden wir ein passendes Fleckchen. Und so endete hier unsere letzte Wanderung in diesem Urlaub.

Wir liefen dann durch Ziá zurück zum Auto. Mittlerweile war hier viel mehr los, die Souvenirläden hatten geöffnet. Es gab hier aber teilweise recht schöne Sachen, nicht nur der übliche Nepp.

So richtig voll wurde es dann am Abend, zum Sonnenuntergang. In den Tavernen war kein Platz zu bekommen. Busweise wurden die Sonnenuntergangssüchtigen herauf gefahren. Und so schön war der Sonnenuntergang dann nicht – wir hatten in den letzten 3 Wochen besseres, vor allem ruhigeres erlebt!

Die Menschenmassen waren ein Vorgeschmack auf morgen. Morgen steht mit Kos-Stadt Kultur an, viel Kultur.