Prebisch-Tor und Edmundsklamm

Die traditionelle Runde zum Prebisch-Tor und zur Edmundsklamm startet an der Klamm in Hřensko. Dort gibt es Bezahlparkplätze und eine Touristenbahn, mit der man verschiedene Haltestellen entlang der Highlights erreichen kann. Heute aber war Himmelfahrt, und da wird in Deutschland Männertag gefeiert. Wir begannen die Tour deshalb nach langer Überlegung – in Janov. Der Weg führte weiß-gelb markiert auf Wiesen Richtung Hřensko, im Wald nahmen wir dann einen Abzweig zum Eingang der Edmundsklamm. Leider war dieser nicht ausgeschildert – aber der Weg ist bekanntlich das Ziel, Umweg inklusive.

Am Eingang zur Edmundsklamm begann die eigentliche – sehr stark begangene Runde. Aber wie das nun mal ist: Dort wo es sehr schön ist, sind eben auch viele Leute, die sich das ansehen wollen. Wir liefen die Runde im Uhrzeigersinn. Also erst hoch zum Prebischtor. Die Tour begann so entlang der Straße, dann links weg auf einen Weg, der in den Karten bereits hier als Gabrielensteig ausgezeichnet ist. Überrascht war ich von dem Pflasterweg. Auf einer Info-Tafel wurde erklärt, dass dies in der ersten Hälfte des 20.Jh. so angelegt wurde. Sie bestehen aus Basalt, an den Seiten mit Sandsteinen befestigt. Der Weg führte sehr kurzweilig aufwärts, bald war der Abzweig zum Prebischtor erreicht.

Das Prebischtor selbst wurde in den Wirren der 90er privatisiert. Mit der Folge, dass nun einerseits Eintritt (derzeit 4€) verlangt wird, zum anderen die Wege und Steige aber auch recht gut angelegt sind. Heute bildete sich eine lange Schlange am Kassenhäuschen, schließlich konnten wir aber hoch auf den ersten Aussichtspunkt. Der Blick war faszinierend, zumal sich auch die Sonne zeigte. Auch die beiden anderen Aussichtspunkte waren die Treppen auf jeden Fall wert. Bei dem schönen Wetter musste es auch ein Bierchen am Kiosk sein, bevor wir uns auf den Weiterweg auf dem Gabrielensteig machten. Auf einer Infotafel lernten wir, dass das größte natürliche Sandsteintor Europas eine Spannweite von 26,5m und eine lichte Höhe von 16m hat. Das Tor hat vor allem deshalb Bestand hat, weil es sich um zwei getrennte Sandsteinfelsen handelt, auf denen der Torbogen ruht. Somit können die thermischen Unterschiede gut ausgeglichen werden.

Der Weiterweg auf dem Gabrielensteig war wieder nicht zu verfehlen, fast schon zu breit und wunderschön. Heute waren sehr viele Wanderer unterwegs, das wussten wir aber vorher. So ist das eben nicht nur hier an Himmelfahrt. Der Weg wurde wahrscheinlich nach der Schwester des Fürsten Edmund Clary-Aldringen benannt, der sich für die Entwicklung des Fremdenverkehrs eingesetzt hat. Unter hohen Sandsteinfelsen mit gelegentlichen Ausblicken führte der Steig hinüber nach Mezní Louka (Rainwiesen). Eher selten gab es gestufte Passagen .

Der Plan war, von Mezní Louka hinunter zur Wilden Klamm zu laufen, dann weiter durch die Edmundsklamm. Ein Schild überzeugte uns zu einer Planänderung – der Weg zur Wilden Klamm war gesperrt. Drei Tage später sind wir doch hier entlang gelaufen, allerdings war es da auch windstill. So ganz risikolos ist es nicht, die abgestorbenen Bäume bergen die Gefahr, umzustürzen – besonders an einem windigen Tag wie heute. So mussten wir auf diesen teil verzichten und wanderten zum Beginn der Edmundsklamm. Der Weg nach Mezná verlief nur anfangs auf der Straße. Bald ging es auf einen extra angelegten Weg neben der Straße. Hinter uns erhoben sich die Felsen oberhalb des Gabrielensteiges. Der Abstieg hinunter in die Klamm war dann recht steil. Auf Treppen ging es hinunter zur Kamenice.

Der Weg durch die stille Klamm, die Edmundsklamm, war ein weiteres Highlight der Runde. Erst verlief er links der Klamm, teils in Tunneln, gesäumt von 50-150m hohen Felstürmen. An einer Engstelle musste dann auf einen Kahn umgestiegen werden. Die kurzweilige Kahnfahrt endete an einem Wehr. Von hier führte der Weg wieder teils in Tunneln am Bach entlang und überquerte – mittlerweile als geteerter Weg – kurz vor dem Schluchtausgang erneut die Kamenice.

Vom Schluchtausgang wanderten wir zuerst die Straße nach Janov entlang, bogen aber bald links ab und stiegen über Treppen zur oberen Janov-Aussicht hinauf. Anschließend zog der grün-weiß markierte Weg fast schnurgerade nach Janov hinauf. Kurz nach 17:00Uhr waren wir dann wieder in unserer Pension.

Wir waren heute über 28km gelaufen, es war Genusswandern fast pur. Allerdings sind wir auf dem Weg nach Hřensko doch einen kleinen Umweg gelaufen, an einem Abzweig hätten wir besser abwärts gehen sollen, stattdessen liefen wir etwas zurück und überquerten dann querfeldein einen Bach. In der unten verfügbaren Tour habe ich eben diesen Teil noch nicht korrigiert. Ansonsten war es gut machbar, die Runde gleich von Janov aus zu gehen. Guter Ausgangspunkt!

Der morgige Tag wer eher für Innenaktivitäten geeignet, erst am Abend hatte die Sonne ein kurzes Gastspiel. Erst am Samstag konnten wir die zweite Tour unternehmen. Wir besuchten verschiedene Aussichtspunkte bei Dittersbach.