Runde um Dittersbach

Nachdem es am Vortag geregnet hatte, sollte sich das Wetter heute bessern. Wir starteten bei einem freien Parkplatz oberhalb von Jetřichovice (Dittersbach) und liefen hinunter in den Ort. Vorbei an einem ehemaligen Kinderheim führte der Weg bald über Stufen aufwärts zum 428m hohen Marienfels. Es hatte wieder etwas zu tröpfeln begonnen. Allerdings ist das bei diesem Untergrund kaum ein Problem, die Weg werden nicht schlammig, der Sandstein nimmt das Wasser gut auf. Wir erreichten bald den Aufstieg zum Holzpavillon auf dem Marienfels und waren von der Aussicht fasziniert. Die Erschließung des Aussichtspunktes geht auf den Beamten Karl Hickisch aus Böhmisch Kamnitz zurück, der 1856 der Obrigkeit den Vorschlag machte diesen Felsen und einige andere zugänglich zu machen.

Treppen wieder hinab und weiter auf dem gut markierten Weg erreichten wir bald die Felsnische „Balzers Lager“ unterhalb des Aussichtspunktes Wilhelminenwand. Die bekannte Goethe-Inschrift, eingemeisselt 1856 war leider nur noch schwer zu erkennen.

Wer ist Meister? Der was ersann.

Wer ist Gesell? Der was kann.

Wer ist Lehrbursch? Jedermann.

Von hier führten wenige Treppen und ein kurzer Weg hoch auf den Aussichtspunkt. Hier konnte ich dann auch noch ein Bild vom Pavilion auf dem Marienfels machen. Aufgrund der vielen Besucher und der schönen Aussicht hatte ich es dort einfach vergessen.

Weiter durch die schöne Landschaft erreichten wir bald den Rudolphstein. Der Aufstieg, insbesondere die wenigen Meter hinüber zum Schutzhäuschen waren für meine eingeschränkte Schwindelfreiheit sehr sehr anspruchsvoll. Doch es gelang.

Der weitere Weg führte zum sogenannten Kanapee. Unser Tour hatten wir von wikiloc. Diese führte hier nordwärts, der Weg nach Dittersbach, wäre vielleicht kurzweiliger gewesen. Auf den folgenden Kilometern wanderten wir durch eher trostlose Landschaft, gezeichnet von Baumsterben in der gesamten Region, wie wir es am ersten Wandertag bereits sahen. Dennoch faszinierten auch hier die Sandsteinformationen und das Wetter spielte auch mit – Sonnenschein. Wie schön muss das wohl mit intaktem Wald ausgesehen haben. Ausgesprochen verzichtbar wäre zumindest der weitere Weg auf dem asphaltierten Radweg gewesen.

Schließlich erreichten wir kurz vor Ende der Tour, etwas überraschend, die mittlerweile gut gesicherte Ruine der Burg Falkenstein. Sie entstand im 14.Jh als Verwaltungszentrum der adligen Familie Michelsberg. Auf einer Treppe ging es in einem natürlichen Felsspalt hoch. ging der Besitz auf die Berken von Duba über, die von hier Raubangriffe bis in die Lausitz durchführten. Nach Ende der Husitenkriege wurde sie weitgehend aufgegeben. Erst in den romantischen Zeiten des 19.Jh hatten die Besitzer Fürstenfamilie Kinsky wieder Interesse an der Burg. Seit 1958 steht sie als Kulturdenkmal unter Schutz.

Früher bestand der untere Teil aus einer 6m hohen Leiter, die bei Bedarf entfernt werden konnte. Die eigentliche Burg befand sich auf dem Felsgipfel, wo sich heute noch Reste von Räumen befinden. Die Absicherungsarbeiten wurden 2017ausgeführt.

Hier war das Ende unserer Tour fast erreicht. Wenige Hundert Meter führten von hier, vorbei wieder am ehemaligen Kinderheim und dem Ort Dittersbach hinauf zum Parkplatz.

Auf dem Rückweg faszinierten wie immer die Umgebindehäuser in Jetřichovice. Abgerundet wurde der Tag noch von einem schönen Sonnenuntergang von Janov aus mit Blick auf den Zirkelstein.

Am Sonntag stand die Heimreise an. Vorher wollten wir noch die Saynsteinrunde wandern.