Das Wetter war wie vorhergesagt, es regnete am Morgen – aber nicht lange. So gegen 9 Uhr konnte dann doch auf dem Balkon gefrühstückt werden – einige Wolken blieben.
Wir fuhren in die Hauptstadt Skýros, Chóra besichtigen. Wir bummelten durch die Gassen und liefen auf dem Weg hinauf zum Kastro am Kloster Agíos Geórgios Skyrinós vorbei. Natürlich warfen wir auch einen Blick in die alte Klosterkirche aus dem Jahr 963 – beein-druckend.
Wir begannen unseren Rundgang über das Plateau mit der dreischiffigen Episkopi-Kirche aus dem Jahr 895, hier waren Restaurierungsarbeiten im Gange. Was uns sofort auffiel, war die Ähnlichkeit zur Christos tes Ierousalem Basilika auf Kalymnos.
Über das Areal führt ein Rundweg, vorbei an der Agios Anargyroi-Kapelle kommt man zu Resten von sogenannten Provkaden. Dies waren einräumige Gebäude aus der osmanischen Zeit für den kurzzeitigen Aufenthalt skrischer Familien bei Gefahr. Der Hügel war von der Prähistorie noch bis zum Beginn des 19. Jh. bewohnt. Anfangs war der Hügel einziger Wohnsitz in der Chora, im Mittelalter dann befestigte Akropolis der Hauptsiedlung. In den byzantinischen, fränkischen, venezianischen und osmanischen Zeiten wurden die Mauern repariert und ergänzt. Erst nach der Gründung des griechischen Staates wurde die Burgstadt aufgegeben. An der Nordostecke des obersten Plateaus befinden sich drei postbyzantinische Kirchen. Den Tafeln war zu entnehmen, dass sie den drei Hierarchen gewidmet seien. Die einzelne Kirche hatte das typische skyrische Schilfmattendach. Diese Bauweise sahen wir häufig auf der Insel. Ansonsten war nicht viel erhalten. Dominiert wird das obere Plateau von der Zisterne, früher wohl ein zweistöckiger Turm. Ähnlich dem Turm St.Omer in Theben wird der Bau auf das 13.-15. Jhd. datiert, die Zeit der fränkisch-venezianischen Herrschaft. Die Mauern der 15x9m großen Zisterne sind 1,6 – 2m dick und mit hydraulischem Mörtel verkleidet. Der Ausblick auf die Nordost-Spitze der Insel (u.). In Magaziá und Mólos befinden sich die wenigen Ferienanlagen. Wir waren ja bereits am Kap Pouriá mit Leuchtturm und Höhlenkirche Ágios Nikólaos. Schmetterlinge gibt’s hier sehr zahlreich, die Natur scheint intakt. Auch hat der Tourismus auf Skýros noch nicht die Oberhand gewonnen.
Vom Komadou-Platz, vorbei an zahlreichen Kirchen liefen wir zurück durch die fotogenen Gassen der Chora. Genußbummeln pur, eine Ecke schöner als die Andere. Natürlich musste es heute noch etwas Abwechslung sein.
Von Strand bei Kalamítsa aus fuhren wir in den Südteil der Insel, hier waren wir noch nicht. Die Steine waren schon recht merkwürdig, obwohl ähnliche hier überall herumlagen. Irgendwann bemerkten es sogar wir Kulturbanausen: Das ist Kunst. Und sie passt schön in die Landschaft. Im Süden der Insel ist die Landschaft auf den ersten Blick sehr kahl. Auf den Zweiten gibt es überall grüne Oasen aus Steineichen, speziell kleinen Schluchten, die die Landschaft durchziehen. Auf jeden Fall stand fest: Auch hier wollen wir eine Wanderung machen – auf den Kochýlas. So der Plan …. Wir fanden auch schon mal den Start der Tour. Am Abend waren dann in der Taverne Pappoús ki’egò stin Thálassa unter Bäumen essen. Es hat prächtig geschmeckt – Griechenland eben! Zur Taverne gehörte noch ein riesiges Außengelände- hier werden die Skýrospferde gehalten. Eine kleine nur 1,50 m große Rasse, die es nur noch hier gibt.
Morgen soll wieder gewandert werden, eben hier im Südteil der Insel. Die Kapelle Ágios Artémos soll unser Ziel sein.