Volcán Martin

Gestern alles grün, blühend. Heute sollte es eine Rundwanderung als Kontrastprogramm sein. Der Wanderführer unseres Vertrauens bot diese Wanderung an zum Volcán Martin an. Nach dem Frühstück auf der sonnigen Terrasse starteten wir nach Süden. Auf einer 5 km langen Forstpiste zu einem Picknickplatz fahren, dort beginnt die ausgesuchte Runde – so der Plan. Ausgerechnet heute wurde eben diese Piste neu geteert. Entweder neue Tour suchen, oder die knapp 5 km noch dazu. Wir entschieden uns für letzteres und nahmen die Straße durch den wunderschönen Kiefernwald. Am recht großen und gut ausgebauten Picknickplatz angekommen, wanderten wir auf einem anfangs mit Kiefernnadeln übersäten Weg auf dem weiß-roten GR131 aufwärts. Die Wege waren von Lavasteinen eingefasst, ringsum imposante Kiefern – Genusswandern pur. Gelegentlich zogen Passatwolken herein, sie sollten jedoch kein Thema werden. Bald wich der braune Lavaboden einem schwarzem Lavagrus. Anstelle der grünen Kiefern traten gelbe – abgestorben sah das Ganze dennoch nicht aus. Beim Blick zurück zeigte sich El Teide über den Wolken. Schließlich war auf dem schwarzen Lavaweg der Sattel zwischen dem Vulkan Martin und der Hoya de Manteca erreicht – das Schild war eindeutig!

Wenn man schonmal hier oben ist, muss der Vulkan natürlich genau angesehen werden. Vati machte sich erstmal allein auf den Weg zur Ostflanke des Vulkans. Sehr steil führte der Weg hierbei die letzten Meter hinauf zum niedrigeren der beiden Kraterwände. Die Aussicht war imposant, am Meer waren die Windräder bei Tiguerorte zu sehen, zur anderen Seite, zum Krater hin, fielen die Wände steil ab. Nicht zuletzt aufgrund des starken Windes hier oben machte ich mich dann schnell wieder auf den Weg zurück. Gemeinsam besichtigten wir noch die Tropfwasserhöhle, die ich beim Rückweg in der Kraterwand im Inneren gesehen hatte.

Für den Weg zurück nahmen wir einen Pfad über die Westflanke des Kraterrandes. Somit kamen wir am mit 1597 Metern höchsten Punkt des Vulkans vorbei – soviel Gipfelglück muss sein. Der Blick nach Norden erstreckte sich bis in die Caldera de Taburiente. Was nun folgte, kannte Vati bereits von seiner Wanderung auf der Vulkanroute beim letzten Urlaub hier. Durch Lavagruß ging es abwärts – ein riesengroßer Spaß. Langsam war das kaum machbar! Viel zu schnell waren wir dann auch wieder unten und wählten jetzt den Weg durch den Kiefernwald auf der Rückseite der Montana Pelada. Wir kreuzten schließlich unseren Aufstiegsweg und drehten noch eine Runde durch das Lavafeld unseres heute besuchten Vulkans – herrlich! Dem grün-weiß markierten LP110 folgend erreichten wir unseren Picknickplatz. Im Abendlicht der Sonne lagen noch die gut 4 km Rückweg auf der Straße zu unserem Auto vor uns.

Eine wunderbare Tour – absolut empfehlenswert. Sie machte Lust auf mehr Vulkanlandschaft! Am nächsten Tag brachen wir aber erstmal in den Nordwesten nach Barlovento auf, Grün war wieder gewünscht. Die Insel ist schon sehr abwechslungsreich und lässt da viel Kontraste zu. Es erwartete uns wieder eine völlig andere Landschaft.