Zum Hinteren Eis

Es war das Sahnehäubchen des Urlaubs. Am vorletzten Tag fuhren wir bis zum Ende des Schnalstales und parkten unser Auto in Kurzras, an der Seilbahn. Nun ging es hoch zum Hinteren Eis und erst morgen wollten wir wieder absteigen. Ich hatte eine Übernachtung in der Schönen Aussichtshütte gebucht. In Kurzras das Auto abgestellt und dann fuhren wir mit der Grawandbahn hoch. Dem Rummel entflohen wir recht schnell, erst über trostlose Skigebietseinöde kam bald unser Nachtquartier für die kommende Nacht in den Blick. Vorher sollte es aber noch ein Gipfel sein.

Und so stiegen wir am gegenüberliegenden Hang auf. Die Höhe war zunehmend spürbar, ruhig ging es aufwärts. Die Motivation hielt sich in Grenzen, mittlerweile waren massiv Wolken aufgezogen. Von den umliegenden Bergen war immer weniger zu sehen. Einige uns entgegenkommende Bergwanderer sprachen von Sonne auf dem Gipfel – mal sehen. Unter uns sahen wir bald Steinböcke, leider hatte ich das Teleobjektiv nicht mitgenommen – zu schwer. Dennoch waren die stolzen Tiere auf den Bildern zu sehen, aber Lesson learnd. In Wolken kamen wir auf dem Gipfel an, es war zudem kalt. Plötzlich waren die ersten blauen Flecken zu sehen und tatsächlich kam die Sonne heraus. Es eröffnete sich ein traumhafter Blick über die 3000er um uns herum. Wir genossen über eine Stunde den Blick auf die Berge bei herrlichem Sonnenschein. Doch so plötzlich, wie die Sonne kam, verschwand sie wieder – Regen kam von Norden. Es folgte ein ganz schneller Abstieg. Im beginnenden Regen erreichten wir die Hütte – geschafft. Am Abend gab es ein sehr gutes Abendessen, bevor wir uns in unser komfortables Zweibettzimmer zurückzogen.

Gut ausgeschlafen, das Wetter passte, jetzt stand nur noch der Abstieg nach Kurzras an. Der Weg führte erst durch karge Felslandschaft, später dann durch schönen Kiefernwald hinab in den durch den Wintersport doch ziemlich verunstalteten Ort. Hinter uns zogen Wolken auf und auch die Gipfel ringsum waren bald in Wolken gehüllt, wir hatten es gestern also noch recht gut getroffen. Nach 2 Stunden waren wir wieder am Auto und konnten die Heimfahrt antreten, die etwas länger als geplant wurde – es war Sonntag!