Unterwegs im Ghjunsani

Auf der Karte gab es zwischen dem Tartagine-Bach nördlich des Asco-Tals im Süden und der Balagne im Norden einen weißen Fleck für uns. Diese Gegend am Fuß des Monte Padro wollten wir heute besuchen. Allein die Anfahrt über die T30 nach Olmi-Capella dauerte schon eine Stunde und führte uns durch eine menschenleere Gegend. Die Wanderung fanden wir bei Wikiloc, sie entspricht weitestgehend dem Trail 10 auf der Balagne-Seite-

Mit dem GPS-Helferlein fanden wir den Startpunkt der Tour und folgten dem ausgeschilderten Weg hinab ins Tal des Francione-Baches Richtung Mausoléo. Vorbei an der Kirche gelangten wir auf einen Hohlweg und erreichten schließlich eine alte Brücke.

Gegenüber stieg der Weg dann wieder an, führte als alter Verbindungsweg an knorrigen alten Korkeichen vorbei und brachte uns in das wunderschöne Dorf Mausoléo. Blickfang des Ortes ist natürlich A Cima, der Felsen des Ortes. Bis 1469 stand noch eine Festung drauf, er diente damals als Ausguck. Interessant ist der tonnenschwere Monolith oben auf dem Felsen. Die Kirche war leider verschlossen, auch so war es recht still um die schmucken Häuser – ein wunderschönes Dorf allemal.

Unser Weg führte dann wieder steil hinab ins Tal, querte den Bach erneut und verlief einige Zeit links des Baches talabwärts. Wir erreichten die erste der beiden Genuesenbrücken unserer Runde. Wir entschieden uns dann, dem Bachlauf noch etwas bergab zu folgen, schließlich ging es noch über einen kleinen Rücken und bald erreichten wir die Ruinen einer Mühle am Ufer des Tartagine-Baches.

Nach eingehender Besichtigung folgten wir dem Bachlauf noch einige Meter, bis wir etwas unvermittelt die zweite Brücke aus genuesischer Zeit erreichten. Eine Rast am glasklaren Bach bot sich an.

Für den Rückweg wählten wir den mit Trail 10 beschilderten Weg, der hinauf zu einem kleinen Bergrücken zog und dann hinab zur ersten Genuesenbrücke führte. Über diese querten wir den Bach vom Anfang ein weiteres Mal, folgten diesmal aber dem gut ausgebauten Weg auf der anderen Talseite hinauf nach Olmi-Capella. Die 250 Höhenmeter sonnigen Aufstiegs erwiesen sich als viel angenehmer als erwartet, einige Steineichen und Wacholderbüsche boten immer wieder Schatten, der teilweise gepflasterte Weg ließ sich wunderbar laufen. Bald hatten wir den ersten Blick auf das Dorf und erreichten durch einige Gassen nach 5 Stunden Gesamtzeit unseren Ausgangspunkt. Weithin sichtbarer Qualm erwies sich als eine riesige Verbrennung von Holzabfällen.

Es war eine wunderbare Wanderung, das i-Tüpfelchen auf unseren Urlaub hier. Kurzweilig und interessant durch eine traumhafte Landschaft. Die Wanderschuhe zogen wir nun aus. Und dies, obwohl oder vielleicht weil sie in keinem der großen Wanderführer steht. Das V-Profil der Runde hat uns hier kaum gestört. Wir würden den Mittelteil der Wanderung exakt wieder so laufen – als 8; erst am Francione-Bach bis zur verfallenen Mühle und dann zur Brücke zurück über den kleinen Bergrücken.

Die Rückfahrt führt wieder durch die einsame Gegend hier, allerdings bogen wir dann zum Meer ab und waren an unserem Strand baden.

Am Abend war dann noch Sonnenuntergang ansehen, am Vorabend hatten wir die richtige Stelle an der Straße östlich von L’Île-Rousse gefunden.