Klosterrunde in Skópelos

An der Südflanke des Palouki-Gebirges führte der Weg am Morgen schattig aufwärts. Das Evangelismou-Kloster lag bereits in der Sonne, hier am Sotiros-Kloster war es noch schattig. Obwohl wir artig unsere klostergerechte Kleidung anlegten, blieb das Tor leider zu – das ging ja gut los, also weiter aufwärts. Nun wenigstens in der Sonne. Agía Barbára war auch geschlossen, das hatten wir schon gehört. Vorbei an einer kleinen Kapelle weiter zum Kloster Timíos Prodrómos. Dieses Kloster konnten wir besichtigen, hier waren allerdings umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Gange. Es will eben alles erhalten sein. Anwesend war nur ein etwas mürrischer Mönch, er hatte zu tun. Wir besichtigten die Hauptkirche. Auffallend war auch die alte Grabkirche unterhalb, sie stammt wohl aus byzantinischer Zeit. Zunächst ging es auf dem Weg bis Agios Barbara zurück, dann zweigte ein Pfad rechts ab, hinab zum Kloster Evangelístria. Dieser weitere Weg folgte teilweise alten Pfaden, sie waren gut markiert und teils restauriert.

Er endete abrupt auf der Straße zum Kloster Evangelístria. Nun hatten wir wieder den schönen Blick auf Skópelos-Stadt mit der Hafenbucht. Dahinter der Delphi, die höchste Erhebung der Insel. Es waren nur ein paar Meter und wir erreichten das erst 1712 erbaute Kloster Evangelístria, das letzte auf der heutigen Runde. Auch nach mehrmaligem Klopfen öffnete niemand – wir wollten schon gehen. Da hatte ein älteres Ehepaar aus Hessen mit seiner Beharrlichkeit mehr Erfolg – man hatte uns einfach nicht gehört. Die anwesende Nonne war sehr freundlich und zeigte uns die Schönheit, aber auch die Sorgen ihres Klosters. Der Unterhalt der alten Klöster ist eben schon finanziell und technisch sehr aufwendig. Das Innere der Kirche wird geprägt von der prunkvollen Ikonostasen, die im 16. Jh. in Konstantinopel geschnitzt wurde. Der Klosterhof war idyllisch. Der weitere Weg hinab ans Meer verlief meist auf einer Piste. Vorbei an einer Meisterleistung griechischer Straßenbaukunst kamen wir zur 1958 erbauten Kirche Ágios Geórgios. Vorbei an dieser alten Brunnenanlage zweigte der Weg bald rechts von der Straße ab und führte hinab zum Hafen. Am Hafen endete diese schöne Wanderung.

Wir wollten nochmal in den Nordteil der Insel – es gab noch viel zu sehen und der Regen der ersten Tage hatte unsere Pläne arg gekürzt. Es ging zum markante Felsen mit der kleinen Kirche Ágios Ioánnis sto Kastrí. 200 Stufen führen recht steil hinauf zur kleinen Kirche. Im Innern schlicht und kleiner als im Film. Der Ausblick und die Lage machen sie unvergleichlich. Diesen Felsen kennen sicherlich viele Abba-Fans. Überhaupt wirbt die Insel sehr mit dem Musical. Die traumhafte Natur tut ihr Übriges. Bei bestem Wetter konnten wir den leider schon letzten Tag auf der Insel genießen.

Morgen verlassen wir die schöne Insel, es geht nach Skiathos, der letzten Insel unserer wunderbaren Sporadenrundreise.