Vulkanroute

Vor nahezu 20 Jahren ist Vati die Vulkanroute im Rahmen einer geführten Wanderung gelaufen, im Sommer bei großer Hitze – da wurde es warm auf dem Lavasand. Damals war die Vorgabe der Wanderleiterin 5l Wasser mitzunehmen, was gut war. Wir wollten die wunderschöne Tour unbedingt einmal gemeinsam laufen, der Urlaub neigte sich dem Ende – heute war der Tag. Am Parkplatz auf der Cumbre Vieja war es dann sogar recht kühl und feucht, wir liefen schnell los. Es begann ein Aufstieg von etwa 500 Höhenmeter und mit jedem Meter wurde der Himmel klarer – wir hatten Glück, keine Wolken. Der Weg weiß-rot als GR131 markiert, ist kaum zu verfehlen. Wunderschön führt er auf Lavasand nach Süden. Gelegentlich eine kleine Schlucht, die umgangen oder auf einer Brücke gequert wird. In der Folge mehrere große und kleine Vulkane. Beeindruckende Lavafelder. Besonders beeindruckend das Farbenspiel – die Farbenvielfalt der Vulkane. Dazu grüne Kiefern und strahlend blauer Himmel.

Ein längerer Anstieg an der Westflanke brachte uns dann auf den Westgipfel des Deseada. Kurze Pause, dann liefen wir durch den Krater hinüber zum Ostgipfel, dem mit 1937 m höchsten Punkt unserer Wanderung. Panoramalage: Insbesondere der Blick über unsere bisherige Strecke bis zur Caldera war überwältigend, doch unter uns war auch die Ostküste zu sehen.

Der weitere Weg führte nur noch abwärts, nach Süden. Vorbei an einer Wasserstelle liefen wir durch eine flache vulkanische Landschaft. Einige Wege kamen von den Seiten heraufgezogen. Der Weg war oft steingesäumt wunderbar angelegt – Genusswandern pur. Wir mussten auch noch etwas Sonne tanken, denn in der Ferne deuteten sich bereits die Passatwolken an. Und da wurde es nicht nur neblig, sondern auch kühl. Wir waren im Übrigen ganz froh, einige Tage zuvor am Vulkan Martin gewesen zu sein. Heute hätten wir dort nichts gesehen.

Unterhalb der Wolkendecke liefen wir durch den Pinienwald hinunter nach Fuencaliente. Ein Bus fuhr erst spät am Abend, so nahmen wir das Angebot unserer Freunde an, uns hier abzuholen. Bei der Gelegenheit konnten wir gleich noch das Auto am Parkplatz am Refugio del Pilar mitnehmen.

Wir waren 6,5Stunden unterwegs gewesen, für knapp 20 Kilometer mit 855 Höhenmeter Anstieg nicht schlecht. Es war eine wunderschöne Wanderung, vielleicht die Schönste auf der Insel. Morgen, am letzten Tag unseres Urlaubs wollen wir nochmal wandern, es wird auf den Pico Bejenado, am südlichen Calderarand.