Serifos erschien bei der Planung nicht so riesig, deshalb hatte ich auf einen Mietwagen verzichtet. Es sollte ja Busse und auch Taxis geben. Uns schwante allerdings schon bei der Rückfahrt von Kallitsa, dass etwas Fahrbares gar nicht so schlecht wäre. Rückfragen bei den 3 Autovermietern ließen aber auf “Total ausgebucht” schließen. Heute aber wollten wir mit dem Taxi zum Kloster Taxiárchis fahren – so der Plan.
Nachdem wir die Taxinummern durchprobiert hatten, vertröstet oder gleich abgesagt wurde, verließ uns die Zuversicht -das mit dem Taxi wird heute nichts. Die ganze Zeit beobachteten wir ein älteres Paar auf einem Quad. Das können wir doch auch. Also nach einem Quad in der Autovermietung unter unserer Wohnung gefragt. Nein ein Quad habe man nicht – aber ein Auto!. Auf zum Kloster!
Dort angekommen, war alles verschlossen. Also wenigstens ein paar Bilder von außen.
Plötzlich fuhr ein Auto in die Garage, der Mönch stieg aus. Ein kurzes freundliches Zunicken, er ging ins Kloster und ließ die Tür auf!
Moní Taxiárchis, das Erzengelkloster, ist das größte Monument der Insel – geweiht den Erzengeln Michael und Gabriel. Die von außen recht abweisende Anlage wurde um die Kreuzkuppelkirche herum gebaut, deren Türstock aus dem Jahre 1447 stammt. Innen gibt es viele interessante Stücke, die uns von Makarios auch gerne erklärt wurden.
Der idyllische Innenhof lädt eigentlich zum Verweilen ein. Makarios ist für weitere 3 Kirchen auf der Insel verantwortlich und ist somit viel unterwegs.
Der Weiße Turm, der Áspros Pýrgos, war als Signalturm mit Türmen auf anderen Inseln in Sichtkontakt. Dieser hier wurde im 4.Jh v.Chr. erbaut und bis ins 7.Jh n. Chr. genutzt. Der Turm hatte 3 Stockwerke, war etwa 12m hoch und besteht aus einheimischem Marmor. Die Blöcke waren exakt gearbeitet, ohne Bindemittel verbunden. Teile der Wendeltreppe sind noch erhalten. Nebenan befindet sich eine kleine Kapelle, Ágios Charalambos gewidmet.
Weiter fuhren wir nach Méga Livádi, einen kleinen Ort im Südwesten der Insel. Zahlreiche Relikte zeugen davon, dass hier in Méga Livádi von 1861-1965 Eisenerz gefördert wurde. Bekannt wurde der Ort auch durch den blutigen Bergarbeiterstreik von 1912, nachdem dann der 8-Stunden Tag eingeführt wurde. Natürlich hatte das Dorf auch eine Kapelle – die wir auch besichtigen konnten.
Auf der Fahrt um die Südwestspitze bis nach Koutalás sind überall die Spuren des ehemaligen Bergbaus zu sehen.
Dank unseres Mietautos beschlossen wir den Tag am Strand von Órmos Sikamiá, auf der Nordseite der Insel.
Morgen wollen wir dann von Panagía zurück zur Chóra laufen, auf dem alten Bergarbeiterweg die Silhouette im Abendlicht genießen!