Die letzte Tour im Erzgebirge auf den Taufichtig hatte uns gefallen. Also ging es wieder dorthin. Ziel war diesmal Wolkenstein, die Wanderung hatten wir wieder aus dem Kompass-Buch. Nach der für das Erzgebirge typischen Anreise – meist gibt es eine Umleitung – starteten wir unsere Runde in Hopfgarten, allerdings gegenüber des genannten Parkplatzes. So waren wir gleich auf der richtigen Seite der Zschopau und wanderten südwärts. Mit dem Kellerlochfelsen erreichten wir bald den ersten Aussichtspunkt hinunter ins Zschopautal. Weiter führte der Weg auf breitem Weg auf eine Anhöhe, die uns einen Blick auf die ersten Häuser von Warmbad bot. Wir jedoch bogen rechts ab und folgten dem Waldrand hinab zum Himmelmühlteich und der daneben liegenden Hüttenmühle. Dort querten wir die Bundesstraße 101 und wanderten aufwärts. Am Abzweig eines, warum auch immer, als alpin bezeichneten Weges blieben wir jedoch auf dem rot-weiß markierten Weg. Dieser anspruchsvollere Pfad führte vorbei an schönen Felsformationen bald zur sogenannten Himmelsleiter. Die leider durch den Holzeinschlag leicht in Mitleidenschaft gezogene Stahltreppe überwand ein steiles Wegstück und bald erreichten wir die aussichtsreiche Anton-Günther-Höhe (499 m). Von der nach dem erzgebirgischen Dichter und Sänger (1876-1937) benannten Anhöhe hatten wir einen schönen Ausblick zum Pöhlberg. Hinter dessen Profil war noch der Fichtelberg mit dem zugehörigen Berghaus zu sehen.
Der weitere Weg führte hinunter ins Zschopautal. Wir wanderten anfangs recht mühsam durch ein abgesperrtes Kalschlaggebiet. Dennoch fanden wir den Wegweiser zu den Klippen. Der Weg führte dann hinab zur Brückenklippe, dem Aussichtspunkt, der als das Herzstück der Wolkensteiner Schweiz gilt. Von hier folgten wir dem Wanderweg durch eine wunderschöne, fast mit der Sächsischen Schweiz vergleichbaren Felsszenerie. Viel zu schnell erreichten wir die Heidelbachstraße, der wir aufwärts zum Marktplatz nach Wolkenstein folgten.
Am Marktplatz steht eine bemerkenswerte Postmeilensäule aus dem Jahr 1730. Die spätbarocke St.-Bartholomäus-Kirche am Schlossplatz war leider verschlossen, gerne hätten wir mal hineingeschaut. Nach einer kurzen, aber teuren Stärkung im Schlosshof (0,4 l Pils für 4 € bei Selbstbedienung) machten wir uns an den Abstieg hinunter ins Tal der Zschopau. Dieser führte links am Schloss vorbei. Unterhalb des Weges kamen zahlreiche Kletterer in den Blick, die über einen Klettersteig den 80 Meter hohen Gneisfelsen bezwangen. Erst die Treppen hinab durch die Wolfsschlucht kletterten sie dann gut gesichert am Felsen wieder nach oben. Wir jedoch wanderten abwärts zur hölzernen Fußgängerbrücke über die Zschopau, vorbei am Bahnhof Wolkenstein hinüber nach Schönbrunn.
Dort kurz die B101 entlang, dann links über die Häuslergasse aufwärts. Ein Abzweig am folgenden Wanderweg führte noch kurz zum Ziegenfelsen, einem Aussichtsfelsen mit Blick auf Wolkenstein. Es folgte ein aussichtsreiches, aber auch sehr warmes und zähes Wegstück. Fast vier Kilometer schattenlos auf breitem Fahrweg zum Rastplatz im Heidelbachtal. Von dort ging es auf schattigem Weg am Bach entlang bis zu einer Straße. Wir folgten dieser ganz kurz bis nach der Brücke beim ehemaligen Kalkwerk Heidelbach, das von 1746 bis 1901 hier betrieben wurde. Allerdings sind nur wenige Gebäude und Trockenmauern als Teil der früheren Brennöfen vorhanden. Einem letzten, straffen Anstieg folgte der Abstieg ins Zschopautal nach Hopfgarten. Die 6 Stunden für 15 km mit 500 Höhenmetern fanden wir in Anbetracht der Pausen und Rast im Schlosshof am Ende gar nicht so schlecht.
Es war eine abwechslungsreiche Wanderung durch manche schöne Felsszenerien, geprägt aber auch von abgestorbenen Bäumen und entsprechenden Einschnitten in den Wald. Auffallend waren die zahlreichen Bänke entlang der Wege und deren gute Ausschilderung. Eine schöne Wanderecke!