Korsika ist relativ groß. Da wir etwa in der Mitte der Westküste unser Quartier aufgeschlagen hatten, waren es auch die Wanderungen an der Westküste, die wir uns aussuchten. Wieder hatten wir aus dem Rother eine Tour, wir starteten am Col de St-Eustache zu einer Kammwanderung auf den 1400m hohen Monte San Petru. Erst auf einem Schotterweg, weiter auf breitem Weg, bald aber auf einem schönen Pfad wanderten wir durch eine felsige Landschaft aufwärts. Die Markierung bestand aus gelegentlichen Steinmännchen – kein Problem, immer auf der Passhöhe bleiben. Schon beim Aufstieg gab es einige uns unbekannte Pflanzen, die korsische Nieswurz ist endemisch. Auch der Chouard wächst wohl nur auf Korsika. Doch es gab auch ganz normalen Wacholder und weißen Ginster. Das Beeindruckende neben der Aussicht waren die Felsszenerien. Die Sicht war nicht die Beste, aber die Bucht von Propriano war gut zu sehen. Nach Norden war Ajaccio zu erkennen, im Osten waren die Bavellanadeln gut zu erkennen.
Die Nadeln der Bavella stets voraus stiegen wir wieder auf dem Aufstiegsweg hinab. Wieder bewahrheitet sich, dass ab- wie aufwärts doch interessant sein kann. Das Ziel ist erreicht, wir hatten nun den Blick für die Kleinigkeiten am Wegesrand. Und so bemerkten wir erst jetzt, dass wir auf dem Weg nach oben so manche botanische Schönheit übersehen hatten.
Zwischen den beiden Bildern vom Col de St-Eustache liegen 4 schöne Wanderstunden. Für die 8km mit 400 Hm etwas großzügig, aber zum einen gab es viel zu sehen. Und dann waren ja auch Wartezeiten auf die Sonne, schließlich sehen Bilder mit Sonne sooo viel schöner aus.
Ein Jahr nach unserem Besuch hat hier wohl ein Waldbrand gewütet, die Wunden werden wohl ein wenig verheilt sein. Die Tour ist aber auch wegen der Aussicht wunderschön.
In unserm Urlaub folgten nun zwei Regentage, anschließend kam zumindest im äußersten Süden, in Bonifacio, die Sonne heraus.