Cumbre Carbonera und Wolkenmeer

Der Morgen begann wie immer mit dem Frühstück auf dem Balkon, mit Semmeln vom Lebensmittelgeschäft 100 Stufen tiefer. Es sollte heute nur eine kleine Runde werden.

Nach doch etwas längerer Anfahrt aus dem Valle starteten wir am Mirador La Carbonera. Gegenüber des sehenswerten Aussichtspunktes führt der Weg hoch zum Köhlerpass. Schnell gewannen wir auf dem angenehmen Pfad an Höhe. Der Blick schweifte zur Wand von Hermigua bis zu den Enchereda-Bergen im Nordosten der Insel. Der Pfad führte durch dichten Loorbeerwald, selten hatten wir so dichten Moosbewuchs an den Bäumen gesehen wie hier.

Oben auf dem Köhlerpass öffnet sich der Blick zur Hauptstadt San Sebastian. Besonders überraschte uns nun der abrupte Vegetationswechsel. Teils sehr steil und auch etwas geröllig ging es nun wieder abwärts. An der Straße wurde gerade gebaut, mit Baggern fanden Erdarbeiten statt. Noch einige Meter auf der GM-1 und wir waren bei der Bar Cumbre. Ein Bild der Lokalität war nicht möglich, es war von Baustelleneinrichtung und Lagerplatz total verdeckt. Nach dem Essen wählten wir den schnellen Weg durch den Tunnel – obwohl es die Hauptverbindungsstraße von San-Sebastian nach Hermigua ist, war kaum Verkehr und wir eilten schnell die 514 m durch den Túnel de la Cumbre auf die andere Seite. Dort angekommen zeigte sich der obere Teil unseres Weges mittlerweile in Wolken – Passat eben.

So, die kleine Wanderung war getan – das eigentliche Highlight des Tages wartete aber noch auf uns – wir wussten es noch nicht.

Obwohl wir schon zum zweiten Mal hier waren, hatten wir es auch diesmal nicht geschafft, an den Roques in der Inselmitte zu wandern, im letzten Urlaub tangierten wir sie nur, seinerzeit war hier das Waldbrandgebiet. Heute verdeckten Wolken auch die Roques in der Inselmitte.

Auf einem Felsen war ein schöner Aussichtspunkt errichtet worden, ob der Mirador del Morro de Agando wohl über den Wolken liegt? Er lag über den Wolken. Wir sahen Teneriffa und La Palma selbst Gran Canaria war zu erkennen. Ein einmaliges Schauspiel über den Wolken, wir waren begeistert.

Ein herrlicher Tag, den Mirador del Morro de Agando werden wir sicher noch einmal besuchen, auch wenn das Schauspiel schon einzigartig war.

Morgen wollen wir nochmal eine große Tour angehen, es geht zum zweiten Mal über die Mérica-Hochebene nach Arure – bei hoffentlich besserem Wetter als beim letzten Mal.