Auf den Malpaso

Wir starteten heute Morgen oberhalb von El Pinar zum Gipfel Malpaso. Die Tour hatten wir wieder aus dem Rother, sind sie aber erst ab dem Rastplatz und nicht bereits ab El Pinar gegangen. Viel Betrieb war auf dem Rastplatz Hoya del Morcillo nicht – wir waren die Einzigen auf dem großen Platz. Am Wochenende ist das wohl anders, das Grillen im Wald ist auch hier sehr beliebt. Nach dem Überqueren der Straße zog sich der Weg durch Pinienwälder hinauf, vorbei an sehr stattlichen Exemplaren. Vorbei an einer ersten Wasserstelle am Baum und nicht weit davon ein ausgebrannter Baum. Die Kiefern waren beachtlich. Spätestens bei der Quelle Fuente de Julan kamen jedoch aufgrund der Höhe immer mehr Gagelbäume hinzu, die Kiefern wurden weniger. Die schwarzen Früchte diser Gagelbäume wurden übrigens von den Ureinwohnern -den Bimbaches, wie man sie hier nennt – gegessen. Bald waren wir am Picknickplatz Fuente Cruz de los Reyes mit seinen Quellen und Brunnen. Der weitere Weg verlief nun entlang einer breiten Fahrstraße – ohne Verjḱehr. Es war wieder der Camino de la Virgin, der Prozessionsweg. Die Vegetation änderte sich erneut. Die Landschaft wurde noch karger, die Gagelbäume wurden weniger – die blanke Lava überwog – wir waren wir oben auf der Cumbre angekommen. Nur noch wenige Meter trennten uns vom Gipfel.



Mit 1500 m ist der Malpaso der höchste Berg auf El Hierro. Der Blick ins Golfotal blieb etwas im Nebel, aber das tat der gewaltigen Kulisse keinen Abbruch. Es war traumhaft hier oben, und, wie meist – sehr ruhig. Wir liefen noch eine Weile die Abbruchkante entlang – Aussicht genießen. Beim Monumento al Campesino tauchten wir wieder in den Wald ein und folgten unserem Aufstiegsweg. Das Monument wurde es 1976 als Tribut und Anerkennung für die Arbeiter im Agrarsektor eingeweiht, die das Wirtschaftswachstum der Insel unterstützten – nunja.

Der Abstieg war gelegentlich im Nebel, dennoch bei herrlichstem Wetter. Der Nebel verwandelte den Pinienwald, ein mystisches Szenario. Es war beeindruckend, so beeindruckend, dass wir uns sogar mal kurz verliefen. Aber kein Problem – die Insel ist klein. Wir hatten schon beim Aufstieg einen Turm gesehen – wir hatten noch viel Zeit und so wollten wir noch einen Abstecher zum Mercader machen.
Der Weg war vielleicht gesperrt, aber Bauarbeiten sahen wir nicht. Und spanisch ist eh´nicht so unser Ding. Schließlich waren wir dann doch oben auf dem 1253 m hohen Mercader. Die Beschilderung der Waldwege war schon fast deutsch – mitten im Wald wird auf das Auftreten von LKW hingewiesen. Auf einem schmalen, mit Kiefernnadeln übersäten Waldweg durchaus sehr angebracht.

Nach den 18 km mit 600 Höhenmetern in knapp 6 Stunden hatten wir uns das abendliche Bad verdient. Wir waren wieder in der Bucht von Tacorón, unserer Lieblingsbadestelle. Die heutige Tour hatte schon das Prädikat -Traumrunde. Ein Muss auf der Insel.

Morgen gehen wir es etwas ruhiger an – ein bisschen Baden, Buch lesen. Übermorgen wandern wir auf den Ventejis bei Valverde.