Pinienwälder oberhalb von El Pinar

Oberhalb von unserem Ferienhaus gibt es ausgedehnte Pinienwälder. Sie waren am ersten Tag unser Ziel. Wir starteten am Wanderparkplatz in El Pinar und wanderten hinein in einen Barranco. Hier hatte es offensichtlich vor wenigen Wochen gebrannt, was aber hier kein Grund zur Panik, sondern eine Notwendigkeit ist. Die Nadelschicht auf dem Boden erstickt sonst alles Leben. Im ersten feuchten Barranco blühte so einiges, Scheinkrokusse, Lavendel – Kanaren eben. Bald kamen wir an den angekündigten Waschplatz. Eine Tafel informierte darüber, dass viele Wege der Umgebung hierherführen – zur Wasserstelle und Waschgelegenheit bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Und auch davon, dass es auch damals Dürrezeiten gab, wie derzeit auch. Diese und viele andere Quellen waren trocken.

Weiter führte der Weg dann in den nächsten Barranco, hier noch auf schmalem Pfad, teilweise gepflastert. Dies ist sicherlich auf die zu Beginn passierte Quelle zurückzuführen. Der Weg führe bald an Weinbergen vorbei, auch beim Blick in den nächsten Barranco Jorado Jieque sahen wir zuerst die Weinstöcke. Auffallend war hier – wie schon an der Quelle – die Trockenheit im Wald. So führte auch ein weiterer Bach, bei dem wir an eine riesige Felswand stießen, kein Wasser mehr. Nach dem Aufstieg aus dieser Schlucht trafen wir neben den beiden Wanderern, die wir von Beginn ansahen, zwei weitere Wanderinnen, die sich offensichtlich etwas verlaufen hatten. Nun zu sechst kreuzten wir – entgegen der Beschreibung, aber der Markierung folgend – einen Fahrweg und stiegen im Wald steil auf. Wir trafen bald an einen Dreschplatz. Er diente wohl dem heimlichen Dreschen von Getreide, ohne dass die Obrigkeit etwa davon mitbekam.

Kurz darauf standen wir oben auf der eben passierten Felswand und folgten dem Pfad hinab zu einer Waldpiste. Einer Tafel war zu entnehmen, dass es sich bei dem nun folgendem Kessel um die wenig besuchte Caldera de Jieque handelte. In der Tat beeindruckten die zahlreichen großen Pinien. Die restliche Vegetation war spärlich, nicht zuletzt sicherlich durch den dicken Nadelbelag auf dem Waldboden. Eine gute Stunde folgten wir dem Fahrweg durch herrlichen Pinienwald, vorbei an Obstterassen, Weinbergen und einem kleinen Schrein am Wegesrand. Am Cruz del Llano verließen wir die Forstpiste und folgen der Markierung wieder hinab nach El Pinar.

Die Auftaktwanderung war mit ihren 4 Stunden gerade recht, das Laufen durch die Pinienwälder tat gut. Die Sicht hinunter ans Meer war nicht besonders, vielleicht auch den doch schon hohen Temperaturen geschuldet. Es waren wohl um die 24°C.

Morgen wollen wir das gute Wetter im Norden zu einer Runde durch die Urwaldbarrancos bei La Zarza nutzen.