Regentag in Lipsi

Unser Vermieter hatte es schon gesagt: Heute Nacht kommt sie! Wer?Wie?Was? Kurz nach 2.00Uhr lief dann die BlueStar Patmos aus Piräus nach Kastellorizo ein. Fast so groß wie der Hafen versorgt sie die Inseln des Dodekanes.

Am Morgen war der Himmel bewölkt, aber dennoch war es schön warm und wir genossen beim Frühstück das treiben im Hafen.

Die Wolken nahmen zu und wir beschlossen trotz der Versicherung zweier älterer Einheimischen, dass es hier sicher nicht regnet, nahmen wir einen Mietwagen, so kann man auch bei Regen etwas unternehmen. Das sollte sich als gut herausstellen.

Wir fuhren zuerst mal an die Nordspitze der Insel, hier schien noch die Sonne und die Boote lagen fotogen in der Bucht.

Über dem türkischen Festland hatte sich ein Regengebiet gebildet, und dies zog nun herüber. Wir flüchteten in eine Taverne am Strand, aber auch dort wurde es zunehmend stürmisch und und vor allem kalt. Griechische Gastfreundschaft hieß aber hier auch, dass man wärmende Decken teilt. So kamen wir gut über die Zeit, das Essen schmeckte.Das stürmische Meer ist gar nicht so untypisch für einen September in Griechenland, nur Regen ist da eher selten. Irgendwann gaben wir dann auf, es war keine Besserung in Sicht und wir fuhren wieder in unser Unterkunft. Die Patmos-Star, die gestern ein Problem mit Wellen hatte war heute wieder gefahren ….

Am späten Nachmittag riss der Himmel plötzlich auf und Dank unseres Mietwagens konnten wir am Abend doch noch eine kleine Wanderung unternehmen. Von der Kirche bei den Fünf Märtyrern liefen wir auf einem angenehmen Weg hinüber zur oberen Einsiedelei – Apáno Kí­missi. Diese Einsiedelei wurde um 1600 von Mönchen aus Patmos erbaut. Sie ist derzeit wohl wieder bewohnt. Wir haben jedoch niemand gesehen, doch alles wirkte sehr gepflegt und aufgeräumt.

Ein schönes Fleckchen Erde hier, wir genossen den Ort und die Aussicht an der Kirche! Bald mussten wir uns auf den Rückweg machen, die Sonne hing unter. Mit den letzten Sonnenstrahlen wandelten wir auf dem Plattenweg abwärts, ja es war ein Genuss. ein ausgebauter Plattenweg, warme Sonnenstrahlen – Genußbummeln pur. Im Dunst zeigte sich am Horizont Léros, davor einige der Lipsoí­-Inseln. Dann kam auch Káto Kí­missi, die untere Himmelfahrtskapelle am gleichnamigen Strand in Sicht. Sie war früher des Winterquartier der Möche. Der letzte Mönch Philippos lebte im Alter dann ganzjährig hier.

Am Abend wurde das Meer ruhiger, der Himmel klarte auf. Der Mond ging über Lipsi auf. Das Wetter schien sich zu bessern, gut für die Wanderpläne morgen.

Nacht in Lipsi