Vom Gipfel ans Meer

Wieder kamen wir auch am heutigen Wandertag nicht umhin, den Ausblick von der Chóra zu genießen. Der Viermaster von gestern, eine Windstar lag noch in der Bucht.

Im Verlauf der heutigen Wanderung kommen wir noch hier am Kloster Moní­ Evangelismós vorbei, allerdings ist das Nonnenkloster nur von 9-11 Uhr geöffnet. Somit besichtigten wir es vor unserer Tour. Die Anfänge des Klosters gehen wohl auf das Jahr 1613 zurück, seine heutige Form erhielt es um 1937. Berühmt ist das Kloster für die Wandmalereien der Nonne Olympiás, die 1980/81 die Klosterkirche im traditionellen Stil ausgemalt hat.

Mit solch einer perfekten Ausschilderung konnte die Wanderung beginnen. Keine Wolke am Himmel, bestes Wanderwetter. Die Esel fanden es im Schatten erträglicher. Vorbei an alten Kirchen führte ein schmaler Pfad hinauf zum Inselhöchsten, hinter uns zeigte sich die Größe des Evangelismós – Klosters.

Bald war der 269m hohe Profí­tis Ilias erreicht. Die Kirche war – wie so oft – leider verschlossen. Nach Osten reichte der Blick über die Bucht von Grí­kos bis nach Lipsí­.

Zurück auf gleichen Weg. Doch dann versperrten Baumaßnahmen den Einstieg zum Weg 5.Aber so groß ist Patmos nicht, wir fanden einen Weg und liefen wir an einer schönen Kirchenanlage hinab zum Meer.

So viel Grün vermutet man auf der Insel gar nicht. Vati war etwas vorsichtiger geworden, nachdem wir oben bei einer alten Kirche eine Schlange gesehen hatten. Aber der Weg führte nun mal durch dichtes Pflanzenwerk.

Vom Kipoi-Strand liefen wir mit ständigem Blick auf die große Klosteranlage hoch zur Chóra. Wasser scheint kein großes Problem auf den Dodekanes-Inseln zu sein. Zu dieser Erkenntnis waren wir schon auf Léros gekommen. Hier gab es sogar Eukalyptus-Bäume.

Und wiedereinmal kamen wir in die Chóra, wieder faszinierten uns die engen Gassen, wieder sahen wir viele Kirchen.

Wir verließen die Stadt auf der Rückseite und waren bald beim Auto. Im Reigen der umherstehenden Fahrzeuge machte unser Fiat eine ganz gute Figur. Wir hatten ihn wieder vorab gebucht. Patmos ist keine Insel der großen Entfernungen, aber ein Auto ist schon notwendig.

Am Abend waren wir wieder an unserem Strand. Es war dort wunderschön, wir waren die einzigen Gäste – zumindest um diese Zeit.

Morgen steht dann die Reise zur letzten Insel unserer Dodekanes-Rundreise an – wir fahren nach Kos.