Wir waren vom Hasenhof schonmal zum Kreuzjöchel gelaufen, dann aber über den Morteler Leger zurück, war damals eine kleine Runde. Heute führte uns der Weg auch zuerst wieder steil hoch zum Kreuzjöchel. Kurze Pause, schonmal um den wunderschönen Blick ins Martelltal zu genießen. Dann folgten wir dem Marteller Höhenweg weiter aufwärts, erreichten auch schon bald die Baumgrenze. Auf aussichtsreichem Weg stetig aufwärts erreichten wir das Marteller Kreuz mit Ausblick ins Martelltal und einige Zeit später das Schlanderer Kreuz mit Traumblick ins Etschtal. Es blühte allenthalben, Alpenrosen, Hahnenfuß, Enzian und vieles mehr. Irgendwo war dann aber auch noch Edelweiß dabei – wunderschön. Auf unserem Weg Nr.23 ging es bald vorbei an Lawinenschutzanlagen und auch zwei Schneefeldern. Schließlich erreichten wir nach gut 4 Stunden das Göflaner Schartl, das erste Drittel des Weges, aber fast alle Höhenmeter waren geschafft. Der Weg bis hierher wurde wohl früher von Mountainbikern befahren, wir haben keine gesehen, eine einzige Spur erschien sehr alt.
Es wuselten zwar einige Wolken umher, die Sicht war dennoch spektakulär. Der Marteller Höhenweg trägt seinen Namen zurecht.
Beim Blick von der Scharte auf unseren weiteren Wegverlauf konnten wir beruhigt feststellen, dass es keinerlei größere Schneefelder mehr gab – es konnte abwärts gehen, steil abwärts. Bald war das steilste Stück geschafft, wir konnten die Blumen genießen, die es überall gab. Und auch der Marmor hatte es uns im folgenden anstrengenden Geröllstück angetan, schöne reinweiße Stücken. Wir waren dann aber schon froh, als wir den Wald erreichten und der Weg als schmaler Waldpfad hinabführte. Bald sahen wir zum ersten Mal den oberen Göflaner Marmorbruch, den Mitterwandlbruch, den höchsten Marmorbruch Europas. Der Weg erreicht schließlich einen Bach, dem wir nun durch blühende Wiesen abwärts folgen. Hier bestaunten wir noch eine Bremsrutsche, an der der schwierige Abtransport des Marmors ins Tal erläutert wurde. In den meist nur 5 Monaten im Jahr, in denen der Marmor gebrochen werden konnte, mussten die Blöcke aufwendig mit Kufen und Seilen zu Tal gebracht werden. Wir erreichten schließlich die Göflaner Alm, hier war eine Stärkung angesagt.
Die Alm selbst war früher ein Gebäude der Marmorbrüche, was man ihr auch unschwer ansah, zahlreiche Marmorsteine waren vermauert. Der Alpbruch reicht bis an die Gebäude heran. Für den Rückweg bogen wir von der marmorweißen Fahrstraße bald auf einen schmalen Waldpfad ab. Vorbei an den Kohlplätzen führte uns der Weg Nr. 2 größtenteils höhehaltend oberhalb verschiedener Fahrwege hinüber zum Haslhof.
Wir waren gut 9,5 Stunden unterwegs gewesen, ganz schön lang. Aber auf den fast 14 Kilometern mit 950 Höhenmetern hatten wir doch einige Pausen gemacht, auch um Bilder zu machen, das Essen in der Göflaner Alm hatten wir uns auch schmecken lassen. Genußwandern eben – die Runde ist sehr empfehlenswert. Morgen ist schon unser letzter Wandertag, den wollen wir etwas ruhiger angehen. Ein Waalweg bei Latsch wird es werden.