Es gibt nur einen Vellauer Felsenweg, wieso dann Felsenwege. Und Felsenwege? Seit wann ist Vati höhentauglich? Wir hatten lange überlegt, sogar ein Video angesehen und waren dann zur Überzeugung gekommen, dass wir es mal versuchen. Umkehren ist ja möglich. Doch wir wollten eine Runde daraus machen: den Vellauer Felsenweg hin und den Friedenweg zurück. Wir fuhren also mit dem Vellauer Sessellift hoch zum Gasteiger-Gasthof und starteten dort zum Vellauer Felsenweg. Der Einstieg war schnell gefunden, anfangs war es einfach ein idyllischer Wanderweg. Natürlich kamen wir auch an der Verpflegungsstelle vorbei, aber wir hatten natürlich noch keinen Bedarf. Kurz darauf der eigentliche Beginn des Felsenweges, ein Warnschild warnte nochmals unbedarfte Wanderer – in Anbetracht der leichten Erreichbarkeit des Weges sicherlich nicht falsch. Dann kamen wir endlich in die steile Wand, der manchmal schmale Pfad war an heiklen Stellen durch Ketten gesichert, und meist nahmen wir beide sie dankend an. Dennoch konnten wir den herrlichen Ausblick in vollen Zügen genießen. Einige kleine Wasserläufe waren zu queren, aber so feucht, wie nach den Regenfällen der Nacht erwartet, war es nicht. Viel zu schnell erreichten wir das obere Ende des Weges. Hier erwartete uns am Gasthof Hochmuth ein großes Forstbier, es war auch recht warm geworden. An den zahlreichen Gästen war schnell zu erkennen, die Seilbahn war nicht weit, sie kam direkt von Dorf Tirol hier herauf.
Ein Bier getrunken, eine Kleinigkeit gegessen und dann ging es hoch zum Beginn des Hans-Frieden-Weges, einem Teil des Meraner Höhenweges. Einige Meter aufwärts, dann kamen wir an den Höhenweg. Der Weg verläuft 200 Höhenmeter höher als der Vellauer Felsenweg, bietet allein schon deshalb eine noch beeindruckendere Aussicht. Die Rosengartenspitze war innerhalb des Rosengartens deutlich auszumachen.
Der breitere, unschwierigere Weg verleitete auch dazu, dass wir uns aufmerksamer der üppigen Pflanzenwelt widmeten. Und da gab es viel zu sehen.
Es waren hier deutlich mehr Wanderer in beiden Richtungen unterwegs, und die Aussichtsbänke waren zahlreich. Dies war allein schon aufgrund des Panoramas nützlich, auch wir hielten mehrfach an, die Aussicht zu genießen.
Und wieder waren wir viel zu schnell an dem Eisentürchen, welches das Ende des Wegs markierte. Noch einige Meter im Wald aufwärts, dann endete der Weg an der Leiteralm. Die Leiteralm hatte erst ab dem Folgetag geöffnet, aber so hatten wir die beiden Aussichtssessel für uns allein. Da sieht morgen sicherlich anders aus. Wir fuhren dann mit dem Korblift hinunter nach Vellau. Natürlich wären wir auch gerne weitergewandert, ein schöner Weg führt hinunter. Aber mit dem Korblift hier wollten wir schonmal fahren. Schon das Einsteigen war ein Erlebnis, jeder hatte seinen Stellplatz, dann schnell rein und Tür zu. Und schon schwebten wir nach unten. Im Gasthof Gasteiger noch ein Bierchen – mehr wagten wir nicht zu bestellen. Dann fuhren wir wieder mit dem luftigen Sessellift hinab nach Allgund.
Am Ende des Tages waren es etwas überraschend 650 m im Aufstieg, sie vergingen viel zu schnell. Es war eine wunderbare Wanderung gewesen. Die Warnschilder allenthalben hatten ihre Berechtigung. Gute Schuhe vorausgesetzt, sollte es aber kein Problem sein. An heiklen Stellen waren Ketten angebracht. Der Vellauer Felsenweg war der technisch anspruchsvollere, der Hans-Frieden-Weg dafür aussichtsreicher, schon aufgrund des höheren Wegverlaufs.
Morgen wollen wir das schöne Wetter weiter ausnutzen. Vom Haselhof soll es zum Kreuzjöchel und weiter zum Göflaner Schartl gehen.