Dörfertour auf Kasos

Blauer Himmel -Sonnenschein – feinstes Wanderwetter eben. Das Frühstück fehlte, als wir am Hotel zu unserer ersten Wanderung starteten. Dem wurde wenige Meter weiter im Cafe Blue Mare abgeholfen: Greek Coffee und ein Omelett. Während wir hier saßen, beobachteten wir, dass alle Mopeds und Motorräder, die von den Dörfern herunterkamen, nur rollten, keiner hatte den Motor an – so wird hier Sprit gespart.

Von hier, dem Hauptort Fry aus folgten wir dem Trail No.1, der alle Dörfer der Insel berührt. Unser erstes Ziel war Emporíos, eigentlich übergangslos an Fry angeschlossen. Wir liefen auf der Straße erstmal die Bucht entlang. Dann ging es einige Meter aufwärts, durch Felder und an einigen teils verfallenen Häusern vorbei hoch nach Panagía. Hier besichtigten wir ein Highlight der Insel, die sechs zusammengebauten Kirchen, die Neráiden, ein selbst in Griechenland einzigartiger Bau. Weiter ging es vorbei an einigen Kapellen und auffallend vielen Windmühlenstümpfen hoch nach Póli. Kurz vor dem Ort wurde der Weg etwas unübersichtlich, führte durch die Müllhalde des örtlichen Bauunternehmers, war aber selbst da markiert.

Am Ortsrand zeigten Schilder einen kurzen und einen langen Weiterweg. Unsere Kräfte waren noch frisch, so wählten wir den Long Way hoch zum Castle des Ortes. Vorbei an zwei recht lautstarken Hunden erreichten wir bald die Spitze. Von alten Bauten war natürlich nichts mehr zu sehen. Die Aussicht war allerdings überragend. Zurück führte dieser Weg dann an der schon von oben gesehenen fotogenen Agia-Triada-Kirche vorbei wieder in den Ort. Weiter dann auf einem anfangs mauerngesäumten Weg in westlicher Richtung. Etwas unerwartet tauchte plötzlich ein kleines Kiefernwäldchen auf, klein aber fein. Anschließend in ein kleines Tal hinab und bald war Arvanitochóri erreicht. Kirche besichtigt und dann erstmal in die erste Taverne auf der heutigen Runde.

Die Wärme forderte ihren Tribut, nicht nur die, das alkoholfreie Fix schmeckte jedenfalls recht gut. Es hatte mit 3 Euro allerdings auch seinen Preis. Nachdem wir auch noch eine Kleinigkeit gegessen hatten, ging es hoch nach Agio Marína, dem sechsten Dorf auf der Insel. Es waren nur einige Höhenmeter, doch hier fehlte der Wind, es war recht schweißtreibend. Aghia Marina zieht sich auf einer Höhe oberhalb von Fry entlang. Immer der Markierung folgend, vorbei an zahlreichen Kirchen gelangten war schließlich am Ortsausgang einem schönen Weg wieder hinunter zu unserem Hotel. Es waren am Ende gut 10 km, die erste Tour bei doch recht hohen, ungewohnten Temperaturen. Sehr empfehlenswerte Runde – wir haben viel gesehen. Wir waren 7 Stunden unterwegs gewesen, gut 2 Stunden haben wir Mittag gemacht – Urlaub.

Für heute stand dann noch Baden auf dem Programm, wie gestern wieder in der Bucht gleich am Ortsrand – das Wasser war herrlich klar. Und Essen – erneut im O Mylos – war wieder sehr gut. Für den morgigen Tag brauchten wir einen Mietwagen, zu unserer Überraschung hatte der erste Vermieter keinen für den Folgetag. Jedoch war die Griechin so freundlich, uns an den anderen Vermieter zu verweisen, dort bekamen wir für 50 € einen schönen Wagen. Die Wanderung auf den Inselhöchsten war gesichert! Der Abend endete mit einer Flasche Wein auf dem Balkon, Aussicht genießen.