Nach dem gestrigen entspannten Tag wollten wir noch eine größere Wanderung unternehmen. Wir vertrauten wieder unserem Müller-Reiseführer und sollten nicht enttäuscht werden. Wir starteten wieder gleich beim Hotel, dann am Hafen entlang und verließen Diafáni nach Norden. Von links kam unser Rückweg von oben, nach wenigen Metern erkannten wir dies, machten kehrt und folgten dem richtigen Weg meerseitig an Sportplatz und Schule vorbei. Idyllisch verlief der erst schmale Pfad, später dann breitere Fahrweg parallel zur Küste – ein Fotomotiv jagte das Nächste, es war wirklich Genusswandern. Nach etwa 3 Kilometern erreichten wir den herrlichen Strand an der Vanáda-Bucht, er war menschenleer. In der Nähe waren zwei Kapellen, wir besichtigten diese, speziell die obere war sehenswert.
Nach Besichtigung und Rast suchten wir kurz noch nach dem im Wanderführer beschriebenen Gedenkstein für den Besuch des ehemaligen Ministerpräsidenten Andreas Papandréou, fanden ihn in Form einer kleinen Platte. Na ja, es ist nicht so üblich, dass sich Ministerpräsidenten für den Bau von Wegen einsetzen, und dann derart geehrt werden. Wir wanderten dann, vorbei an einer recht starken Quelle, ein Tal hinauf, meist im Bachbett. Auffallend war der an mehreren Stellen starke Schilfbewuchs – Wasser scheint es zu geben. Zahlreiche Olivenhaine säumten den Weg. Dieser endete erstmal an einem Fahrweg zu einem Anwesen in einem ummauerten Olivenfeld. Ein Wegweiser OL10 zeigte dann Abzweig zum Weg steil im lichten Wald aufwärts. Dieser lichtete sich unterhalb der schneeweißen Kappelle Ágios Geòrgios, in der Ferne war der uns bekannte Profítis Ilías zu sehen. Zur Kapelle kletterten wir über einige verfallene Mauern und genossen dort erstmal die Aussicht auf das Meer.
Weiter verlief der Weg nun fast eben. Wenige hundert Meter weiter mündete unser späterer Rückweg von links ein. Wir wanderten, der Markierung OL10 folgend, anfangs auf einem alten, gepflasterten Weg weiter nach Avlóna. Es ging vorbei an der Kapelle Àgios Ioánis Theológos und auffallend vielen Dreschplätzen. Avlóna ist eine der sogenannten Außensiedlungen von Diafáni, ist also nur zeitweise zur Erntezeit bewohnt. Geöffnet war auf jeden Fall die Taverne Estiatório. Geschmeckt hat es, jedoch war es mit 40 € für Salat und einen kleinen Grillteller mit zwei Bier schon recht teuer. Zurück ging es dann wie gekommen, vorbei wieder an der Johanniskapelle, bis zum Abzweig. Hier jetzt nach Süden und jetzt weiter auf wunderschön gepflasterten Weg, an schadhaften Stellen ist er sehr gut restauriert worden. Der Weg endete nach 700 genussvollen Wandermetern bei einem Olivenfeld an einem Fahrweg. Diesem folgten wir dann aussichtsreich, aber schon etwas eintönig vom Weg her, bis kurz vor Diafáni. Dort zweigte kurz vor dem Sportplatz ein kleiner, etwas rutschiger Pfad ab. Wir erreichten nach dem Sportplatz auf gleichem Weg wieder den Ort und unser Hotel.
Es war wieder eine wunderschöne Wanderung, insbesondere die Pflasterwegabschnitte waren einmalig. Der Rückweg auf dem Fahrweg ließ sich nicht anders machen – nur so wurde es eben eine Runde von insgesamt 12 Kilometern. Die Aussicht war ja auch nicht ganz schlecht. Nur die Sonne fehlte heute besonders auf den letzten Kilometern des Rückweges.
Am Abend waren wir dann wieder im Racháti: Nudeln mit Garnelen und gegrillter Calmar – vom Feinsten! Das war es nun leider schon hier im Norden. Wir hatten sehr viel gesehen, auf den drei Wanderungen wirklich die Vielfalt der Landschaft erlebt. Mit vielen Eindrücken und Erlebnissen fahren wir morgen in den Süden der Insel, nach Arkassa.