Nach der gestrigen Gipfeltour war eine kleinere Wanderung angesagt. Wir parkten das Auto auf einem der zahllosen kostenfreien Parkplätze in Pigádia und bummelten ein wenig durch die Stadt. Erst mit dem GPS-Helferlein fanden wir mit dem Possidòn-Brunnen den Startpunkt unserer Runde. Wir folgten der dort beginnenden Straße stadtauswärts und fanden uns nach einem Treppenweg dann recht schnell im Grünen wieder. Anfangs auf breitem Fahrweg führte die Wanderung dann auf schmalem Pfad kurz eine Feuerschneise entlang, um schließlich in den Wald abzubiegen. Der Weg führte stetig aufwärts durch lichten Kiefernwald, vorbei an den Resten eines Kalkofens, einer intakten Mountainbikekurve und über einige Steinmauern im oberen Teil des Weges. Oben angekommen folgten wir einem breitem, staubigen Sandweg bis zur Kapelle Agía Kiriakì, malerisch gelegen auf einem Felsen.
Nach der Besichtigung und einer kurzen Trinkpause wanderten wir weiter. Der Wanderführer beschrieb den weiteren Weg auf der Straße bis zur Larniótissa-Kapelle. Wir sahen aber bald eine alternative Beschilderung durch den Wald dorthin – dieser folgten wir. Die Wegfindung war schwierig, als wir dann aber penibel den Markierungen folgen, wurde es. Ein herrlicher, wenn auch steiler Abstieg stand am Ende und wir stießen an ein überdimensioniertes Festgelände der Larniótissa-Kapelle. Der Weg endet abrupt an einem 2 m hohen Abbruch vor der Anlage. Aber wir kamen irgendwie herunter. Das Kirchlein verliert sich inmitten von vielen Kubikmetern Beton in Form von Bänken und Tischen für unzählige Menschen. Natürlich stiegen wir noch auf den gegenüberliegenden Aussichtspunkt mit dem weißen Kreuz hoch. Der Ausblick erstreckte sich über die Küstenlinie hier im Südosten. Es folgte der Rückweg in die Hauptstadt auf der Straße, die wohl fast jeder Grieche oder Tourist zur Besichtigung beider Kirchen nutzt. Vorbei am Steinernen Brot erreichten wir bald die Agíos Zacharias-Kapelle. Immer schön im Schatten, denn die hohen Temperaturen waren hier wenige Meter über dem Meer schon deutlich zu spüren, dazu hielt sich der Wind im Gegensatz zu den Höhen auch in Grenzen. Wir waren dann schon froh, als wir die Stadt erreichten – am ersten Kiosk gab´s ein gekühltes Wasser. Trotz der kurzen Runde hatten wir uns mit dem Wasser etwas vertan – es ist eben sehr warm hier in Meereshöhe.
Wieder eine schöne Tour, sie gehört in Karpathos einfach dazu. Auch wenn sie im Reiseführer sicherlich für die Wanderer in Flip-Flops gedacht ist, die ein einziges Mal ihr Hotel zu einem Ausflug in die Natur von Karpathos verlassen. Unseren Abstieg durch den Wald sollten sie natürlich lassen.
Die Strände im Südosten waren schön, aber sehr überlaufen, schon durch die Nähe zu Pigádia. Es gab aber auch zahlreiche Hotels hier. Bereits am Morgen waren wir durch Menetés gefahren, am Nachmittag kamen wir wieder hier lang. Ziel war dann aber die Kapelle Ágios Màmmas auf dem Wag nach Arkássa.
Morgen wollen wir weiter oben wandern, die überall gepriesene Dörferwanderung von Othos nach Pylés hatten wir ausgesucht.