In unserem Michael-Müller Wanderführer gab es eine Wanderung über Ágios Konstantínos nach Ólymbos. Die sollte es heute werden. Wir starteten gleich am Hotel und liefen die Straße hoch bis zum Abzweig in ein Bachtal. Ausgeschildert war dort mit „OL7B“ ein Weg anfangs im Bachbett, dann mal rechts, mal links des ausgetrockneten Bachlaufes. Der Weg war recht abwechslungsreich, Bäume säumten den Weg, mauerngefasste Olivenhaine, auch brachliegende Felder. Bei weitem nicht so kahl, wie wir es auf Kasos erlebt hatten. Schließlich kam die Kapelle in den Blick, steil führte bald ein Pfad hinauf. Ágios Konstantínos wurde nie geweiht, ist aber dennoch ein bemerkenswerte, recht alte Kapelle. Nach einer kurzen Rast waren es noch einige, sehr steile Höhenmeter, dann erreichten wir den Kamm.
In einem kleinen Bachtal ging es nun sehr stürmisch hinunter zur Straße von Spóa nach Ólymbos. Der Wind weht hier beständig und offensichtlich sehr stark, die Kiefern schmiegen sich an den Hang. Warum unser Wanderführer dann kurz vor der Straße nicht dem eigentlichen Weg folgte, erschloss sich uns nicht so ganz. Aber auch mit dem kleinen Umweg erreichten schnell die Straße von Spóa. Dieser folgten wir bis nach Ólymbos. Hier stürzten wir uns in das touristische Getümmel, unzählige Verkaufsstände und Tavernen säumen den Weg. Dennoch hat das Dörfchen irgendwie seinen eigenen Charakter erhalten, es hat was hier.
Der Ort ist noch einen längeren Besuch wert, aber heute wollten wir nur ans andere Ortsende, zum Mühlenviertel. Den Plan, mit dem Bus zurückzufahren hatten wir längst verworfen, wir wollten den alten Fußpfad nach Diafáni zurücklaufen. Die Rücktour begann dann oben an den Mühlen und führte, ausgeschildert mit OL4 und OL5 hinab in ein Bachbett. Weiter vorbei an Gärten und einer trockenen Quelle, dann ein weiteres Tal aufwärts. Bald zweigte links der Weg nach Avlóna ab, wir wanderten jedoch weiter geradeaus. Eine Weile blieben wir dann noch unterhalb der Straße nach Diafáni, kreuzten diese dann und sollten eigentlich bis zum Kamm auf der Straße weiterlaufen. Wir fanden jedoch einen schöneren Weg durch einen Olivenhain, lediglich die letzten 50 Meter musste uns unser GPS-Helferlein durch dichtes Gestrüpp zu einem Fahrweg leiten – eine viel bessere Variante. Schließlich war am Abzweig der Straße nach Avlóna der höchste Punkt der Rücktour erreicht. Unten an der Ostküste sahen wir schon Diafáni.
Von nun ab wanderten wir nur noch abwärts an die Küste, folgten mit OL4 so gut es ging, dem alten Verbindungsweg. Leider war er beim Straßenbau stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir kreuzten am Anfang einige Male die Straße, wanderten dann teils im Bachbett, teils aber auch auf dem sehr schönem, alten Verbindungsweg hinab. An einer Stelle war dieser sogar mit einem Geländer gesichert. Im unteren Teil sahen wir wieder häufiger alte Terrassen mit Olivenhainen. Die Straße endete schließlich in der Talstraße im Ort, sie dient dort offensichtlich auch dem Hochwasserschutz, ist entsprechend ausgebaut. Dann noch am Strand entlang, erreichten wir am unteren Eingang wieder unser Hotel.
Für die 14 Kilometer mit knapp 600 Höhenmetern waren wir gut 7 Stunden unterwegs gewesen. Eine wunderbare Wanderung, wir würden sie wohl wieder so laufen. Das Abendessen wieder im Ánixis hatten wir uns verdient, vorher natürlich noch Baden in Diafáni.
Morgen werden wir einen -fast – wanderfreien Tag einlegen. Am morgigen Ruhetag werden wir uns unter anderem Spóa ansehen.