Es war die Wanderung, die von Anfang an gesetzt war. Wir hatten ja in den vergangenen Tagen gelernt, dass es auf Karpathos auch Wolken geben kann. Der Blick vom Balkon zeigte im Norden keine Wolke. Also auf zum Kalí Límni. Nach einer guten halben Stunde waren wir auf der Lástos-Hochebene und parkten unser Auto, wie überall beschrieben, bei der Taverne Kalí Kardià. Der Weg war gut ausgetreten und wirklich nicht zu verfehlen, beschildert mit KA 15. Einige Meter in der Ebene, dann begann der Aufstieg auf einem schmalen Pfad. Durch dornige Phyrgana verflachte der anfangs steile Weg zwischenzeitlich wieder etwas. In einem kleinen, mit Steineichen bewachsenen Einschnitt führte der Pfad dann aber steil bergauf. Noch immer war uns nicht klar, wo denn der höchste Punkt der Insel ist. Oben zog der Weg nach rechts und erreichte über einige Felsen einen flachen Sattel. Wegweiser schilderten hier den Weg nach links zum Gipfel aus. Das Gipfelkreuz war jetzt auch zu sehen. Jetzt erstmal Gipfelbild und Rundumblick genießen. Einige Bilder machen und Pause. Wir unterhielten uns dann noch länger mit einem deutschen Ehepaar, auch sie waren begeistert vom Berg, allgemein von der Insel.
Die Wolken nahmen etwas zu, Zeit zum Abstieg. Wir trafen noch einige Bergenthusiasten, alle die es schafften, hatten wohl noch recht gute Sicht. Wir waren nach 4 Stunden, davon knapp 3 Stunden Wanderzeit, wieder unten und statteten der Taverne Kalí Kardià noch einen Besuch ab. Hervorragendes Essen mit einem Mastix-Eis als Abschluss.
Bevor wir die Hochebene verließen, schauten wir uns noch etwas um. Ausgeschildert war die Erzengel-Michael-Kapelle. Wir fanden sie wiedermal in einem riesigen Komplex von Kirchenbauten.
Zum Baden fuhren wir heute nach Finíki, etwas nördlich von Arkássa. Ein schöner Strand. Im Hafen steht ein auffälliges Denkmal: Nach der deutschen Besatzung 1944 gab es nichts mehr zu Essen, keine Versorgung. Sieben mutige Fischer machten sich in einem Fischerboot auf den Weg nach Ägypten und erreichten es tatsächlich nach 3 Tagen. Die Hilfe kam mit britischen Kriegsschiffen.
Am Abend saßen wir noch lange auf dem Balkon, Sonnenuntergang über Wasser. Das ist selten in der griechischen Inselwelt.
Wir sind heute auf der Rückfahrt durch Pigádia gefahren. Morgen wollen wir dort etwas wandern. Es geht zur Kapelle Agía Kiriakì.