Auf den Profítis Ilías

Wolkenloser Morgenhimmel in Diafáni, das war wichtig heute. Der höchste Berg mit dem Namen Profítis Ilías auf der Insel ist der bei Òlymbos, auf den wollten wir heute wandern. Neben diesem gibt es noch einen zweiten gleichnamigen Berg auf Karpathos, im Süden der Insel. Unser Müller-Wanderbuch bot hier eine der seltenen Rundwanderungen. Das Auto wurde am Ortseingang abgestellt. Da der Start dann am anderen Ende des Ortes, beim Mühlenviertel war, liefen wir erstmal durch den morgendlich ruhigen Ort. Mit der Dorfkirche im Rücken wanderten dann wir auf einer Gasse unterhalb der Mühlen aufwärts. Die ersten Kilometer war es sogar noch schattig, wir hatten einen zeitigen Aufbruch geschafft. War es anfangs der gestufte Monopáti von Òlymbos nach Spòa, zweigten wir bald auf einen gerölligen Pfad, markiert mit OL6, hinauf zum Gipfel ab. Wir kamen an einigen alten Mauern vorbei, der Weg wurde alsbald auch sonniger. Durch den angenehmen Wind und sicher auch die Höhenlage blieb es jedoch erträglich. Nach einem Sattel – hier bog unser späterer Rückweg ab – wurde der Weg steiler und über Felsen erreichten wir schließlich das Gipfelplateau des Profítis Ilías.

Hier oben war erstmal die verdiente Pause angesagt, Fotopause und Wasserrast. Auf das Gipfelbier verzichten wir in diesen Breiten seit geraumer Zeit, wir mögen kein warmes Bier. Die Wolken hielten sich noch in Grenzen, die Aussicht war recht gut. Der Abstieg erfolgte erstmal wie gekommen, bis zum Sattel. Dort bogen wir auf den Weg nach Osten ab und auf einem steinigen Weg, markiert mit OL6G, verloren wir schnell an Höhe. Bald erreichten wir in einem kleinen, grünen Tal die Straße und folgten dieser die wenigen Meter hinauf zum Parkplatz. Die 500 Höhenmeter hatten sich gelohnt, es war eine der schönsten Wanderungen im Urlaub.

Ein Gipfelbier tranken wir dennoch, im Milos im Mühlenviertel. Und weil es uns hier so gut gefiel, bestellten wir gleich noch einen Tisch für den heutigen Abend. In der Taverne ist sogar das Mahlwerk dieser Getreidemühle erhalten, weiter vorn sind in einem Souvenirgeschäft die Einbauten einer Ölmühle zu sehen. Auch das ein oder andere Kirchlein besichtigten wir auf dem Rückweg zum Parkplatz noch.

Am Abend schmeckte nicht nur das Essen, es gab Makkaroúnes, auch das abendliche Ólymbos hatte seinen Reiz. Mehr und mehr zieht aber auch hier die Moderne ein, die Esel zur Versorgung, die es laut unserem Reiseführer wohl noch vor wenigen Jahren gab, sind Quads und motorgetriebenen Karren gewichen.

Morgen wollen wir einen Bootsausflug nach Saría, die nördlich vorgelagerte Insel machen. Dies hatten wir gestern Abend noch mit dem Kapitän Vassílis Baláskas bei einem Kaffee vereinbart.