Ruhetag auf Karpathos

Heute ließen wir es ruhig angehen, wir wollten uns etwas im Nordteil der Insel umsehen, die Dinge besichtigen, die wir nicht erwandern werden. Auf dem Rückweg von Ólymbos heraus sahen wir gestern eine markante weiße Kirche. Die wollten wir uns heute ansehen. Es ist Agíos Konstantínos, gut zu erreichen auf der Straße nach Avlóna. Übrigens auch eine schöne Ecke, aber vielleicht besser zu erwandern. Für heute beließen wir es bei einem flüchtigen Blick auf den Ort.

In Ólymbos gibt es zahlreiche Kirchen, mehr oder weniger alt. Die beiden ältesten Kirchen der Umgebung sind etwas aufwendiger zu erreichen. Von der Straße auf einem Fahrweg hinab, dann in der ersten Linkskurve auf einem Pfad hinab ins Tal. Dieser verliert sich und über Terrassen geht es weiter. Allerdings sieht man die roten Kirchen da schon unterhalb liegen. Der Weg lohnt sich auf jeden Fall. Wir haben schon sehr viele alte griechische Kirchen gesehen, die Ausmalung der Agía Ánna i Katholikí – Kirche war für uns einzigartig. Ganz offensichtlich stammt sie aus der Zeit des Bilderstreits im 8./9. Jahrhundert, als offensichtlich jegliche figürliche Darstellung von Heiligen als gotteslästernd galt. Die zweite Kirche Ágii Saránda, also den 40 Märtyrern gewidmet, ist augenscheinlich viel jünger. Sie stammt aus dem 11. Jhd. Leider wurden die Fresken bei Renovierungsarbeiten völlig zerstört. Nur ein Bildnis des jungen Christus ist noch als Fragment erhalten.

Wir fuhren auf der Straße weiter nach Spóa. Links lag die Ostküste mit den Stränden, die nur mit Boot oder Geländefahrzeug zu erreichen sind. Die Straße selbst war eine Meisterleistung in dem bröseligen Gestein, sicher ist auch der Instandhaltungsaufwand enorm. An diesem Vormittag kamen uns sehr viele Fahrzeuge mit Ólymbos – Besuchern aus den Zentren im Süden entgegen.

In Spóa waren wir schon bei der Fahrt nach Diafáni am Ankunftstag. Auf der Suche nach einem Lebensmittelladen hatten wir uns in einer Sackgasse fast verkeilt, heute parkten wir weit vor dem Ortskern. Einen kleinen Bummel durch den schönen Ort beschlossen wi rim Kafenion Mesará, in dem uns die ältere Bedienung mit ‘Hi’ ansprach. Das ist hier so. Zahlreiche Auswanderer sind aus Amerika zurückgekehrt, machen Urlaub hier oder eben deren Kinder. Man merkt man auf der ganzen Insel, dass die Auswanderer der 60er Jahre zurückgekommen sind oder zumindest ihre Verbindungen hierher gut aufrechterhalten.

Wir machten dann noch einen Abstecher in die Bucht von Ágios Nikólaos, besichtigten die Kapelle dort. Bevor wir uns auf die Rückfahrt machten, besuchten wir noch die Windmühlen oberhalb von Spóa.

Abendessen dann im Rahati in Diafáni. Die Chefin war etwas oberflächlich, das Essen aber sehr gut.

Der Profítis Ilías hatte heute schon wieder unsere Blicke auf sich gezogen, auch dazu gibt es eine Wanderung in unserem Reiseführer, wir werden sie morgen machen.