Die Orchideen bei Jena hatten wir schon länger auf dem Schirm. Hier gab es dann auch eine geeignete Wanderung. Bei der Anfahrt zum Bahnhof fanden wir schon in der Zufahrtsstraße einige am Wochenende kostenfreie Parkplätze, also Auto dort abgestellt. Los gings, die Bahn unterquert und schon folgten wir der weiß-gelben Markierung durch Göschwitz. Bei der Walddorfschule hielten wir uns links und inspizierten einen geologischen Aufschluss. Eine Tafel war vorhanden, der Aufschluss selbst war sehr verwachsen. Unser weiterer Weg führte dann durch ein kleines Bachtal aufwärts, vereinzelt gab es schon erste Orchideen, jedoch ohne Blüten. Dies änderte sich am Ende des Weges, als wir den Aussichtspunkt oberhalb des Leutratales erreichten. Die Vielzahl der Orchideen auf dem Südhang zog uns sofort in den Bann. Wir folgten dem Weg abwärts, machten zahllose Bilder. Unser geplanter Weg wäre eigentlich oberhalb der Orchideenwiesen geblieben, zum Glück hatten wir diesen Pfad jedoch übersehen.

























Bei einer kurzen Rast, fast schon im Tal, hatten wir unseren Fehler bemerkt. Den Weg an der Oberkante der Orchideenwiesen wollten wir unbedingt noch laufen, schon wegen der Aussicht. Wir wanderten hier also aufwärts und folgten der ursprünglichen Wegführung in entgegengesetzter Richtung. Ein herrlicher, aussichtsreicher Abschnitt, wenn es hier zur Zeit kaum Orchideen gab. Immer wieder der Blick in das seit einigen Jahren autobahnfreie Leutratal, den Menschen dort sei es gegönnt! Ein zweites Mal am Aussichtspunkt mit der Infotafel angekommen, genossen wir jetzt mehr den Blick ins Tal und auf die Orchideenwiesen, Orchideenbilder waren ja schon sehr viele gemacht. Wir liefen den Weg also ein zweites Mal, in der Originaltour war er gar nicht vorgekommen – Schade!






















Im schönen Ort Leutra liefen wir am gleichnamigen Bach entlang, über die Brücke und dann aufwärts links auf den Weg in Richtung Maua. Dieser Weg war gut mit weiß-gelb und weiß-rot markiert. Wieder gab es zahlreiche Blüten zu entdecken, viele Schlüsselblumen blühten ringsum in den Wiesen. Allerdings waren hier noch keine aufgeblühten Orchideen zu sehen, es fehlten vielleicht noch zwei Wochen. Ein großer Stock Frauenschuh war aber schon als solcher zu erkennen. Bald hatten wir dann auch wieder erste Ausblicke auf Jena-Lobeda und schließlich passierte unser Weg das moderne Gebäude der Landesärztekammer in Maua. Ein breiter Weg führte hinab ins Saaletal, die Bundesstraße wurde unterquert und so erreichten wir den Ortskern von Maua. Abweichend von der eigentlichen Wegführung kamen wir noch an einer interessanten, oberschlächtigen Wassermühle vorbei. Anschließend ging es hinüber zur Kirche bevor wir dann, den Gleisen folgend, wieder unseren Ausgangspunkt in Göschwitz erreichten.
























Diese Orchideen haben wir gesehen, bei der Bestimmung hat uns wieder die zuverlässige Seite von Pl@net geholfen. Schön fanden wir, dass es niemand gab, der abseits der Wege lief. Nu so bleibt die Pracht erhalten!










Eine sehr schöne Wanderung, wir waren wohl 6 Stunden unterwegs – es gab zu viel zu sehen, zu fotografieren. Rückblickend waren wir sehr froh über unseren “Verhauer”. Ohne diesen wäre es botanisch bei weitem nicht so interessant geworden. Nächstes Jahr werden wir zumindest wieder hier in der Nähe sein, sicherlich drei Wochen später. Dann wird das Knabenkraut verblüht sein, aber andere Orchideen wie der Frauenschuh in der Blüte stehen. Was im Tal geradeso passiert, wie der Stand bei den Orchideenblüten ist, wird auf der NABU-Seite sehr schön beschrieben. Hier gibt es auch Links für Führungen, sicherlich auch recht interessant. Von einer direkten Anfahrt nach Leutra sollte man Abstand nehmen, die Parkplätze im Ort sind seeehr begrenzt, tagsüber ist da kaum etwas zu bekommen. Und dann ist die wunderbare Landschaft auch sehr zum Wandern geeignet…