Puig Tomir – nördlichster Tausender der Tramuntana

Heute wollten wir auf den Puig Tomir, den nördlichsten Tausender der Tramuntana. Es gibt viele Möglichkeiten den gewaltigen Berg zu erklimmen. Das mit dem Klettersteig hatte mich begeistert – zumal es wohl gut mit Ketten gesichert sein soll. Mal sehen. Ich hatte im Netz eine Rundtour gefunden, die bei der Zufahrt zu Menut startete.
Erst ging es auf einem Fahrweg zu den Casas de Binifaldó – wir waren schon mal von Lluc aus hier.

Hier begann der Aufstieg zum Tomir, erst auf einem felsigen Waldweg, dann immer steiler in der Rinne. steil hinauf, die 500 Höhenmeter nahezu im Stück in dieser Rinne auf der Südwestflanke des Tomir. Ketten halfen über die schwierigsten Stücke, aber auf dem gerölligen Weg zulaufen war nicht ohne.

Nachdem wir den Aufstieg bewältigt hatten, lagen noch etliche Meter auf dem Gipfelplateau vor uns, doch dann war es geschafft.

Der Blick nach Norden zu den beiden Buchten war beeindruckend. Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns an den Abstieg. Dieser führte auch an den Schneehäusern vorbei.

Kaum waren wir weg, kreisten über dem Gipfel auch schon die Geier, aber der Abstieg nach Norden erforderte unsere volle Aufmerksamkeit.


Nun liefen wir auf den Puig de Ca zu, durch hohes Gras war der Weg gar nicht einfach zu finden. Wir hatten bald einen Überstieg gefunden und erreichten einen Fahrweg, dieser führte zu einem Pfad, der sich das Tal hinunter schlängelte. Der Tomir sah von hier gar nicht so gewaltig aus.

Das kleine Tal war idyllisch. Die Überstiege waren nicht immer stabil, zum letzten hatten wir kein so rechtes Vertrauen. Also immer außen auftreten, dann geht das.

Wir verließen das Tal nach rechts, fanden auch bald den Weg, der uns in einem Bachtal hinauf zum Coll Pelat führte. Nach einem kurzen Irrweg fanden wir auch den rechten Pfad, denn unsere Tomirtour heute war eine Rundwanderung.

Nochmal Aussicht genießen und dann hinab zum Forstzentrum der Balearen, bei dem wir gestartet waren. Hier oben wurde bis in die 1950er Jahre Kalk gebrannt und Holzkohle hergestellt. Entsprechende Relikte aus der Zeit sind überall zu sehen. Sie wurden – wie auch diese Schutzhütte der Arbeiter hier – nachgebaut. Das gotische Menut-Kreuz war eine Pilgerstätte der Bauern der Region, sie baten hier um Regen.

In den Wanderführern ist die heute gelaufene Variante nicht zu finden, das Netz half weiter und wir würden den Tomir wieder so laufen. Zum Schluss waren es 5 Stunden Wanderzeit für 15,2 km und 820 Höhenmeter. Morgen werden wir wieder in der Tramuntana wandern, bei Sóller. Wir wollen auf den Puig de s’Alzinar.